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allen übrigen Ländern hin verfahren wurde, den Namen Brasilien.
Cabral sandte ein Schiff mit der Nachricht seiner Entdeckung
nach Lissabon und wandte sich mit den übrigen nach dem Cap.
Cortcz in Mcrico (1519). — Die Spanier verfolgten
unablässig ihre Entdeckungen im Westen. Die wichtigste von
diesen war die Entdeckung und Eroberung von Mexico.
Zu dem damaligen spanischen Statthalter auf der Insel Euba,
Velasquez, kamen einst spanische Schiffer und erzählten
voll Verwunderung: „Auf einer westlichen Fahrt seien sie auf
ein außerordentlich schönes und fruchtbares Land gestoßen,
dort hätten sie wohlgckleidete Menschen, Dörfer und Städte
mit steinernen Gebäuden, Tempeln und Thürmen gesehen."
Sogleich beschloß Velasquez, das gepriesene Land in Besitz
zu nehmen. Er rüstete eine Flotte und machte zum Befehls-
Haber derselben den jungen kühnen Ferdinand Cortez.
Am 12. Februar 1519 verließ dieser mit zehn kleinen Schiffen,
sechshundert Mann, sechzehn Pferden und vierzehn Kanonen
die Insel Cuba und steuerte auf Mexico los. Mit dieser
geringen Macht wollte der kühne Mann ein Reich von vielen
Millionen Menschen unterjochen. Am 2. April geschah die
Landung. Kühner als ein Held der Vorwclt verbrannte
er nun sogleich alle Schiffe, um seinen Gefährten nur die
Wahl zwischen Sieg und Tod zu lassen und drang in das
Innere des Landes. Der Anblick der fremden Männer und
ihre Bewaffnung setzte die Eingebornen in ungewöhnliches
Erstaunen. Vorzüglich erregten die Reiter ihre Verwunderung,
als diese in ehernen Brustharnischen ihre Pferde, — Thiere,
die hier noch nie gesehen waren, — vor ihren Augen herum¬
tummelten, als wären Reiter und Pferd nur ein Geschöpf!
Sie erschraken deshalb auch nicht wenig, als die Reiter
abstiegen, und das Ganze sich theilte. Und als nun gar die
Kanonen gelöset wurden, da schien es ihnen, als seien die
Götter mit dem Donner herniedergekommen. Sie begrüßten
den Cortez als den Sohn der Sonne, der aus Osten komme,