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Friedrich der Zweite.
König von Preußen.
Die Geschichte hat diesem ausgezeichneten Regenten des vori¬
gen Jahrhunderts den Beinamen der Große gegeben; seine Zeitge¬
nossen und namentlich seine Unterthanen, damit noch nicht zufrieden,
haben ihn den Einzigen genannt.
Giebt es ein schöneres, dauernderes Denkmal für wahre Für¬
stengröße? —
Auch für Euch, meine lieben, jungen Freunde ! will ich ein
Denkmal dieses großen teutschen Fürsten erbauen; auch für Euch
will ich ihn schildern, diesen großen, einzigen König, in seiner Klar¬
heit und Seelengröße, wie er wirkte und schuf, als Held und als
Staatsmann, wie er so glanzend und herrlich emporragte unter sei¬
nen Zeitgenossen als Dichter und Schriftsteller und sogar als Künst¬
ler, im engeren Sinne des Wortes. Denn Friedrich spielte auch
die Flöte meisterhaft.
Jndeß! auch die Begeisterung soll uns, bei geschichtlicher Dar¬
stellung, nicht fortreißen und von dem vorgezeichneten Wege entfernen.
Darum muß auch ich zu der Wiege des kleinen Friedrichs zu¬
rückkehren, um an dem Sterbebette des großen Friedrichs in
die allgemeine Trauer über das Entfliehen des teutschen Genius
mit einzustimmen.
Ihr werdet Euch, meine jungen Freunde! aus Euren Geschichts¬
stunden erinnern, daß Friedrich HI,, Churfürst von Brandenburg