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nicht der Strafe, und ihre Anstifter, die Söhne
des Ankus, verfehlten ihren Zweck dnrch die List
der Tanciquil, der Gemahlin des Ermordeten.
Servius Tullius.
(Reg. 578 — 534 V. CH. 8.)
Der ältere Tarquinius hinterließ keinen Sohn¬
sondern nur zwei noch unmündige Enkel, und
einen Schwiegersohn, Namens Servius Tnl-
lius. Die beiden Enkel, war voraus zu sehn,
konnten nicht die Kraft haben, welche dazu ge-
hörte, in dieser Verwirrung den Thron zu be;
haupten. Zugleich aber sah Tanaquil, daß sie
und die ganze königliche Familie? der Vernichtung
würde Preis gegeben werden, wenn es den Söh,
nen des Ankus Martins gelänge, sich der Herr¬
schaft zu bemächtigen. Servius Tullius schien
daher allein fähig, das Unglück abzuwenden, und
zugleich würdig die königliche Krone zu besitzen.
Nach der wahrscheinlichsten Erzählung stammte
dieser aus einem guten Geschlechts in der lateini¬
schen Stadt Eornieulum ab, war aber, da diese
seine Vaterstadt in dem Kriege von den Römern
erobert wurde, und sein Vater Tullius in der