mit Maximilian von Baiern langst insgeheun 
abgemacht, daß dieser für seine treuen Dienste 
Friedrichs Kurwürde haben sollte. Das Verspre¬ 
chen zurückzunehmen, wäre sehr gefährlich obgleich 
klug gewesen, aber auch schon aus Wohlwollen ge¬ 
gen des Herzogs noch lebenden Vater, unter dessen 
Augen Ferdinand als Jüngling aufgewachsen war, 
und dem er gern eine Vaterfreude machen wollte, 
eilte er, es zu erfüllen. Zu dem Ende lud er 
zu Anfang des Jahres 1613 die Kur und an¬ 
dern Fürsten zu einem Fürstentage nach Regens- 
burg ein, und begab sich selbst dahin. Nachdem 
er lange vergebens auf die persönliche Ankunft 
der Hauptglieder gewartet hatte, eröfnete er sei¬ 
nen Vortrag so schlau als möglich, fand aber 
nirgends Eingang, als bey den Katholischen; be¬ 
sonders legren Brandenburg, Sachsen und Hessen 
ernstliche Protestationen ein. Da aber diese nicht 
selbst zugegen waren, so wagte er's keck, Trotz 
allen Gegenvorstellungen, durchzugreifen, und aus 
eigener Machtvollkommenheit die förmliche Bk 
lehnung mit der Kur an Maximilian zu vollzie¬ 
hen (13. Febr. 1623). Die Unzufriedenheit mit 
dem Kaiser wurde dadurch noch größer, daß er 
ganz gegen sein, Sachsen gegebenes Wort nicht 
nur in seinen Erblanden die lutherische Religion 
mit Gewalt ausrottete, sondern auch Tilly's 
schreckliches Reformiren und dessen Erpressungen 
im Reiche ungeahndet geschehen ließ; besonders
	        
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