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Verkleidung aus dem Schlosse, fand in einiger
Entfernung ein paar gewöhnliche Wagen, und er¬
reichte darin Bondy auf der Landstraße nach
Lothringen, wo die große Reifekutsche bereit stand,
die der Schwedische Graf Axel Fersen, ein Günst¬
ling der Königin, hatte verfertigen lassen. Das
weibliche Gefolge ward in einem zweiten Wagen
untergebracht, die Vordersitze von drei als Vorrei¬
ter gekleideten Leibwächtern eingenommen. Vermö¬
ge eines für eine Russische Dame ausgestellten
Passes erhielten die Reisenden überall ohne Wei¬
gerung Postpferde, und als einmal Chalons hinter
ihnen lag, schien alles den glücklichsten Ausgang
zu versprechen. Der König war daher sehr ver¬
gnügt, bis er zu Sommeville die Eskorte, die ihn
dort in Empfang nehmen sollte, nicht fand: er
hatte nicht daran gedacht, den General Bouill6
von dem Aufschübe seiner Abreise unterrichten zu
lassen, noch in Montmirail, wo ihn eine Ausbes¬
serung des zweiten Wagens um mehrere Stunden
aufhielt, einen der Leibwächter aufsitzen zu lassen,
um dem wartenden Befehlshaber der ersten Es¬
korte seine nahe Ankunft zu melden. So hatte
dieser am Ende geglaubt, die Abreise des Königs
sey verunglückt, und sich auf den nächsten Posten
zurückgezogen. Die dadurch veränlaßte rückgängige
Bewegung der Truppen, die nicht ohne verwirr¬
tes Hin- und Herreiten der Offiziere vor sich ging,
und dem Vorwände, daß ein wichtiger Geldtrans¬
port geleitet werden zolle, alle Wahrscheinlichkeit
nahm, vermehrte das Aufsehen, das diese unge.