Full text: Bis zum Frieden von Campo Formio (Theil 11)

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Verkleidung aus dem Schlosse, fand in einiger 
Entfernung ein paar gewöhnliche Wagen, und er¬ 
reichte darin Bondy auf der Landstraße nach 
Lothringen, wo die große Reifekutsche bereit stand, 
die der Schwedische Graf Axel Fersen, ein Günst¬ 
ling der Königin, hatte verfertigen lassen. Das 
weibliche Gefolge ward in einem zweiten Wagen 
untergebracht, die Vordersitze von drei als Vorrei¬ 
ter gekleideten Leibwächtern eingenommen. Vermö¬ 
ge eines für eine Russische Dame ausgestellten 
Passes erhielten die Reisenden überall ohne Wei¬ 
gerung Postpferde, und als einmal Chalons hinter 
ihnen lag, schien alles den glücklichsten Ausgang 
zu versprechen. Der König war daher sehr ver¬ 
gnügt, bis er zu Sommeville die Eskorte, die ihn 
dort in Empfang nehmen sollte, nicht fand: er 
hatte nicht daran gedacht, den General Bouill6 
von dem Aufschübe seiner Abreise unterrichten zu 
lassen, noch in Montmirail, wo ihn eine Ausbes¬ 
serung des zweiten Wagens um mehrere Stunden 
aufhielt, einen der Leibwächter aufsitzen zu lassen, 
um dem wartenden Befehlshaber der ersten Es¬ 
korte seine nahe Ankunft zu melden. So hatte 
dieser am Ende geglaubt, die Abreise des Königs 
sey verunglückt, und sich auf den nächsten Posten 
zurückgezogen. Die dadurch veränlaßte rückgängige 
Bewegung der Truppen, die nicht ohne verwirr¬ 
tes Hin- und Herreiten der Offiziere vor sich ging, 
und dem Vorwände, daß ein wichtiger Geldtrans¬ 
port geleitet werden zolle, alle Wahrscheinlichkeit 
nahm, vermehrte das Aufsehen, das diese unge.
	        
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