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Schweidnitz. Und gerade dahin mußte man ge/
h-'n. weil dort d>e großen Magazine waren, und
man nur noch auf wenige Tage Lebensmittel hat/
te. In einer mißlicher» Lage war Friedrich noch
nie gewesen. Er mußte hier, wenn alles geschah,
was geschehen konnte, das Schicksal Ftnks bet
Maxen erwarten. Denn arrßer jenen ihm drei,
fach überlegenen Oestreichern stand auch noch jen/
seit der Oder, unweit Breslau, der Feldmarfchall
* Soltikow mit 60,000 Russen, den nur die Eifer/
fuc? t auf Daun noch etwas zurückhielt. Der
Kenia, der jeden Tag angegriffen und umzingelt
zu werden befürchtete, mußte wie ein Partelgan/
ger fast alle Nachte seine Stellung ander«, um
Len zögernden Daun irre zu machen. Gerade so
that ers auch in der Nacht vom 14. auf den
is. Aug. Er ließ ganz in der Stille seine Lager
bei Jeskendorf abbrechen, welches die östreichj/
scheu Generale den Tag vorher sorgfaltigst aus/
ftudirr hatten, und zog steh, weit von den täu/
schenden Wachtfeuern auf die Anhöhen von P fa f/
fendorf. Hier legte sich die Mannschaft ruhig
nieder,« jeder behielt sein Gewehr im Arm, und
da sie nicht singen durften, plauderten sie. Die
heitre, milde Nacht machte Alle guter Dinge.
Friedrich allein faß lange nachdenkend auf einer
Trommel, dann legte er sich, in seinen Mantel
gehüllt, mit Zielen und dem Markgrafen Karl
an ein kleines Feuer, und schlief *etn.
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