oü dnu naÄsilwsjw ■
JO. .
Zweiter Abschnitt.
TTüii Rudofjih von ^aösöurg Gis auf die Reformation
(1273— 1500).
Im Jahre 1272 starb Richard von Cornwallis in England, und die
Fürsten dachten endlich daran, der öffentlichen Unsicherheit ein Ende zu
machen durch ein gemeinsames Oberhaupt. Sie versammelten sich 1273
zu Frankfurt und wählten den Grafen Rudolph von Habsburg
zum Könige, dieser ward auch bald daraus vom Papste anerkannt und den
31. October 1273 zu Aachen gekrönt. Als er nach seiner Krönung da¬
selbst den Fürsten die Reichslehen verleihen wollte, fehlte das Scepter.
Da nahm er Statt deffen ein Kruzifix und sprach: „In diesem Zeichen
ist die Welt erlöst worden; das ist das Leßte Scepter — und belehnte
so die Fürsten mit dem Kreuze. Das gefiel Allen gar wohl. Seine
Stammgüter hatte Rudolph in der Schweiz und im Elsaß; sie waren
nicht sehr groß, aber er hatte sich durch seinen Muth, seine Klugheit und
Gerechtigkeit Achtung erworben bei Hohen und Niedern. Auch als König
herrschte er mit Kraft und Weisheit. Der König Ottokar von Böhmen,
der gern selbst deutscher König geworden wäre, wollte sich nicht unter¬
werfen und trotzte auf seine größere Macht. Aber Rudolph zog ihm
unerschrocken entgegen und schlug ihn in einer blutigen Schlacht auf dem
Marchfelde bei Wien, 26. Aug. 1278. Ottokar selbst verlor in dieser
Schlacht sein Leben. Böhmen wurde für seine Kinder durch den Mark¬
grafen von Brandenburg verwaltet; mit Oestreich, Steiermark, Krain und
der Windischen Mark aber, welche Länder Ottokar ebenfalls besessen hatte,
belehnte Rudolph seine eigenen Söhne Albrecht und Rudolph und legte
Rudolph von Habs bürg.