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der Gerusia, des Rates der Alten, ab. Zu diesem gehörten
außer den beiden Königen 28 Gerönten (Greise); dies waren
vom Volke auf Lebenszeit gewählte, über 60 Jahre alte Männer,
die über Leben und Tod richteten und die Vorberatung über alle
wichtigen Staatsangelegenheiten hatten. Die Volksversammlung,
in der jeder über 30 Jahre alte Spartiate Stimmrecht besaß, trat
bei jedem Vollmond zusammen. Sie wühlte die Geronten, die
Beamten und entschied, ohne ans eine Erörterung einzugehen, über
Krieg, Frieden. Verträge und die Gesetzesvorschläge der Gerusia.
Den größten Einfluß auf die Staatsangelegenheiten besaßen die
fünf Ephoren (Aufseher). Sie wurden jährlich von der Volks¬
versammlung gewählt und beriefen und leiteten die Gerusia und
die Volksversammlung. Die Ephoren beaufsichtigten das gesamte
Staatsleben, führten den Verkehr mit dem Auslande und brachten
allmählich auch die Gerichtsbarkeit an sich Sie konnten jeden
Beamten, sogar die Könige, zur Rechenschaft ziehen. So bestand
in Sparta die Königsherrschaft nur dem Namen nach. Die Macht
und die Rechte der Könige waren allmählich auf die adligen Gro߬
grundbesitzer übergegangen. Diese Staatsform heißt Adelsherrschaft
oder Aristokratie (von äristos = der Beste, Edelste, und krätein
= herrschen).
b. Die bürgerkicke Lrziekmng. Die Stellung der Spartiaten
war gegenüber den zahlreichen stets zu Aufruhr geneigten Heloten
sehr schwierig. Darum suchten sie ihre Söhne vor allem zu tüchtigen
Kriegern zu erziehen und sie von Jugend an daran zu gewöhnen,
sich in allen Angelegenheiten dem Staate unterzuordnen. Schwäch¬
liche Knaben wurden bald nach der Geburt ausgesetzt; die gesunden
blieben nur bis zum siebenten Lebensjahre bei der Mutter, dann
wurden sie einer staatlichen Erziehungsanstalt übergeben. Hier
mußten sie sich bei magerer Kost und leichter Kleidung fortgesetzt
im Laufen, Ringen, Klettern und irrt Gebrauch der Waffen üben
und an die Ertragung von Frost und Hitze, Hunger und Durst
und an unbedingten Gehorsam gewöhnen. Gegenüber der körper¬
lichen Ausbildung trat die geistige zurück. Nicht alle Knaben
lernten Lesen und Schreiben; doch wurde die Musik, die,, im Kriege
den Mut beleben sollte, sehr gepflegt und auf die Übung des
Verstandes geachtet. Besonderen Wert legte man auf schlagfertige,
kurze Antworten. („Lakonismus", „lakonisch"). Mit 18 Jahren
wurden die Jünglinge zum Heeresdienst innerhalb des Landes, mit
20 Jahren zum eigentlichen Kriegsdienst herangezogen. Die Wehr¬
pflicht endete erst mit dem 60. Lebensjahre. Die Schwerbewaffneten
(Hopliten) kämpften in enggeschlossenen Reihen. Sie trugen einen
ehernen Panzer und Helm, einen großen Schild, eine lange Sto߬
lanze und ein Schwert (Taf. 6).