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ttf ward arm, und siel eben so schnell von seiner Höhe,
als es sie erstiegen harte. — Denn, wie die Spanier in
Amerika, erbitterten die Portugiesen in Ostindien durch
ihre Ungerechtigkeiten die Völker, und straften mit Grau-
famkejt: doch hatten sie nicht die Macht der Spanier,
die Unzufriedenen in Schranken zu halten; und die An¬
führer der Macht, die noch da war, waren meist unter
sich uneins. — Philip II, ein grausamer König
Spaniens, zwang 1580 auch Portugal, ihn als seinen
Oberherrn anzuerkennen, und drückte das Land mit wil-
der Harte, so daß die Portugiesen ihre oftindischen Be¬
sitzungen immer mehr erschöpfen mußten. — Mit Spa¬
nien führten damals die Holländer Krieg, die sich
von der despotischen Regierung Philips II frei machen
wollten. So wie sie hörten, daß Portugal eine spani¬
sche Provinz geworden sei; sahen sie Alles, was den
Portugiesen gehörte, als spanisches oder feindliches Ei¬
genthum an, und meinten daher, es angreifen zu dür¬
fen. Sie suchten und fanden den Seeweg nach Ostin¬
dien. Die Portugiesen hier hatten nicht mehr den so tapfe¬
ren Geist ihrer Vorfahren, der ersten Entdecker; Reich¬
thum und Wollust hatten sie in diesen heißen Landern ent¬
nervt; und ihre Habsucht und andere Laster hatten sie
zürn Abscheu der Indianer gemacht. Diese vereinigten
sich daher sogleich mit den Holländern gegen die Portu¬
giesen, und da die spamsche Regierung riichtdaran dach¬
te Hülfe und Vertheidigung von Europa ans zu schicken;
so gingen die reichen osiindischeu Besitzungen für Portu¬
gal ans immer verloren. Am Ende behielten die Por¬
tugiesen nur einen elenden Rest von ihrer glanzenden
Macht in Indien; nehmlich Goa, Din, Makao:
alles übrige eroberten die Holländer um i6oc>, und be¬
haupteten es. — Auch Brasilien besetzten die Hollän¬
der, von dort aber wurden sie 1654 wieder vertrieben.
°— Von jetzt an wurde Holland, wie klein auch an
Fla-