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dcrs dienlichen Thcile des Thiers. Fehlte ihr z. B.
eine gewisse fleischige Erhöhung, Caput genannt,
oder hatte sie diese, aber oben zerschnitten, so'war
das ein böses Zeichen. Auch dienten diesen Haru-
spices zu ihren Vorbedeutungen die Flamme, der
Rauch und andere Umstande, welche das Opfer
begleiteten. So waren es, wenn daS Opferthier
willig zum Altäre ging, hier sich ruhig verhielt,
auf einen Schlag nicderfiel, stark blutete u. s. w-,
günstige Vorbedeutungen.
DaS Ancile als Rom's größtes Heiligthum.
Dieses Ancile war ein kleiner, länglich run¬
der Schild. Er siel — der Sage nach — eines
Tages vom Himmel, als Numa Pompilius in
Rom umherging. Da hieß es nun: Nom werde,
wofern es diesen Wunderschild aufbewahre, die
Herrschaft der Welt erhalten. Daher verwahrte
man ihn denn auch als das größte Heiligthum,
und, um vor einer Entwendung desselben gesichert
zu seyn, hatte Numa selbst eilf andere Schilde
verfertigen lassen, die ihm durchaus ähnlich waren,
so daß es bei einem Diebstahl ganz unmöglich
war, das achte Schild von den andern zu unter¬
scheiden. Sie wurden in dem Tempel des Mars
(Gottheit des Krieges) aufbewahrt, aus wel¬
chem sie nie herauskamen, als jährlich einmal
am Feste der Salier oder der salischen Priester.
Diese hielten mit ihnen, indem jeder eins am Ar-