Full text: Noah bis Kyros (Theil 1, Abth. 1)

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hatte ihn kaum näher kennen gekernt, als er zu ihm 
sagte: ein so gcscheidter und rechtschaffener Mann, 
als du bist, Aisopos, verdient cs wohl, daß er 
frei sey und kein Sklave, und so schenkte er ihm sei¬ 
ne Freiheit. Aisopos verfertigte mancherlei nützli¬ 
che Fabeln und erwarb sich dadurch einen Ruf, 
sowohl in Griechenland, als auch in den benach¬ 
barten Ländern. Es ist wahrscheinlich, daß er 
selbst seine Fabeln nicht ausgeschrieben, sondern 
als lehrreiche und witzige Einfälle bei gewissen Ge¬ 
legenheiten erzählt habe. Cs wird Mehreres, ihn 
als Sonderling betreffend, erzählt, doch ohne 
Glaubwürdigkeit. Daß er, wie behauptet wird, 
klein und mißgestaltet gewesen sey, ist auch nicht 
zu glauben, da ihm Athen späterhin eine Statue 
setzte, in welcher er sehr wohlgestaltet aussah, der 
Künstler aber, der diese Statüe verfertigte, näm¬ 
lich Lysippos, alle seine Kunstwerke möglichst treu 
nach der Natur darstellte. — 
Besondere Bemerkungen. 
Zur Zeit des Tarquinius Priskus brachen 
aus Gallia (Frankreich) zwei mächtige Heere mit 
Frauen und Kindern hervor, indem sie, wie man 
glaubt, durch die allzugroße Volksmenge dieses Lan¬ 
des hiezu genöthigt wurden. Das eine dieser Heere 
drang, unter Anführung des Bellovesus, über die Al¬ 
pen in das meist von Etruriern oder Etruskern be¬ 
wohnte obereItalic« ein und nahm hier so viel des Lau-
	        
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