Full text: Alexandros bis Christus (Theil 2)

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Einiges über die Lebensart, über gewisse 
Sitten und Gewohnheiten der Römer um 
diese Zeit. 
Die Coeua oder Hauptmahlzeit hielt man 
noch immer um die neunte Stunde (nach unse¬ 
rer Stundenzeit um 3 Uhr Nachmittags). Ge¬ 
gen Mittag aber (11 Uhr unserer Zeit) hielt auch 
wohl mancher, ehe er stuf das Forum ging, eine 
Vormahlzeit, genannt Prandium, doch ohne viele 
Umstände; er aß bloß Etwas aus der Hand. *) 
Man pflegte aber bei der Cöna nicht mehr, wie 
früher, zu sitzen, sondern zu liegen, und zwar auf 
dem Lektus oder Ruhebette, nach Art der Grie¬ 
chen, wie cs bereits erzählt worden ist. Es la¬ 
gen — bei einem Gastmahle — auf einem sol¬ 
chen Lektus gewöhnlich drei Personen, höchstens 
vier. Der Tisch von vierseitiger oder, jedoch spä- 
*) Dieses Prandium bestand ans Brod und Fischen, 
Braten oder einer anderen einfachen Speise. Mehr 
zu genießen, und wohl gar Wein zu trinken, wurde 
für unanständig gehalten.— Die Zeit des Prandium 
war auch die der Hauptmahlzeit des eben nicht rei¬ 
chen und vornehmen Römer's. Leute, die früh 
ausstanden, auch wohl schwächliche Personen und 
Kinder pflegten um diese Zeit auch Etwas zu essen; 
man nannte es Ientaculum (Frühstück). Auch 
pflegten Leute, die schwere Arbeiten verrichteten, 
schwächliche Personen und Kinder gegen 5 Uhr 
(nach unserer Zeit) Etwas zu essen; und dieß 
nannte man Merenda (Vesperbrod).
	        
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