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Einiges aus dem Leben Phokwnö.
Einen der verdienstvollsten und würdigsten
Männer Arhen's hatte dieses an Phokion.
Fünf und vierzigmal erwählte man ihn zum Feld¬
herrn, wozu er sich nie selbst anbot, ja er ent¬
fernte sich sogar, wenn man die Wahl vornahm.
Auch erkämpfte er mehrere rühmliche Siege für
Athen und selbst gegen den Philippos. Gleich¬
wohl rieth er, aus triftigen Gründen, Athen zum
Frieden mit diesein Philippos und späterhin mit
dessen Sohne Alexandras. Und hatte Athen
ihm hierin Folge geleistet, so würden ihm die wi¬
drigen Begebnisse nicht zu Theil geworden seyn,
die ihm gewisse von ihm begünstigte Männer, ins¬
besondere aber Demosthenes, zuzogen. Den
Vorschlag, den Philippos anzugreifen, als dieser
(338 vor Chr.) mit seinem Heere in Böotien
eingedrungen war, setzte Demosthenes durch, wie
sehr auch Phokion dagegen sprach — denn auch er
war ein großer Redner —, ja sich der ganzen
Versammlung widersetzte. Der Erfolg war die
für die Griechen so unglückliche Niederlage bei
Chaironea. Demosthenes und seine Anhänger ju¬
belten , als man in Athen einige Jahre nachher
Nachricht von des Philippos Tode vernahin, aber
Phokion hegte nach wie vor seine Besorgnisse. So.
wohl Philippos als Alexandres achtete den Pho¬
kion, ob sie gleich wohl wußten, wie eifrig er für