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Des Nero lehte Lebensjahre und
Tod. — Galba.
6 8 nach C h r. Geb.
Nicht zufrieden mit dem vielfältigen Beifall,
der dem Nero als Deklamator, Sänger lind Tän¬
zer in Nein und Neapolis ward, woselbst er öf¬
fentlich auftrat, begab sich derselbe darum auch
nach Griechenland. Wirklich ward ihm hier
so großer Beifall, selbst im Wagenrennen, erheu¬
chelt, daß er äußerte, nur hier, in Griechenland,
verlohne es sich, solcher Geschicklichkeit wegen, be¬
wundert zu werden. Doch wagte er nicht, den
eleusinischen Geheimnissen, von deren Theilnehmung
alle Frevler durch einen öffentlichen Ausruf
eines Herolds ausgeschlossen wurden, beizuwohnen.
— Großer Unwille über Nero zeigte sich jetzt
überall, vornehmlich seiner vielen Verschwendung
wegen, wozu er ungeheuere Summen aus den
Provinzen erpreßte, welche er dadurch zu Grunde
richtete. In Gallia celtica erregte der Statthalter
Julius Bind ex, und in Hispania der Statt¬
halter Servius Sulpicius Galba, mit
welchem letzteren sich auch der bereits erwähnte
Otho in Lusitanien vereinigte, einen Aufstand,
und obgleich Julius Vindex vom Statthalter Ober¬
deutschlands L. Virgin ins Nufus bekriegt
und überwunden wurde, so bemächtigte sich doch der
Geist des Aufstandes fast aller Legionen, so daß
selbst die Prätorianer in Nom, durch de» Nym-
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