Object: [Abteilung 4 = Für Unter-Tertia, [Schülerband]] (Abteilung 4 = Für Unter-Tertia, [Schülerband])

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IV. Naturbilder. 
Streifen auf den Blättern und den Äalmen der Gräser zeigt. Der 
Schaden, den er anrichtet, ist aber sogar noch weit größer als der, den 
der Brand verursacht. 
Selbst Tiere und Menschen bleiben von den Angriffen der Pilze 
nicht verschont. Ja gerade die kleinsten, scheinbar verkümmertsten, die 
Bakterien, erzeugen die gefährlichsten Krankheiten; denn der schreckliche 
Milzbrand, der Typhus, die gefährliche Diphtherie, der fürchterliche 
Aussatz und die entsetzlich viele Menschen dahinraffende Tuberkulose 
werden nachweislich durch sie hervorgerufen. 
„Die abscheulichen Pilze!" wirst du vielleicht rufen. „Warum sie 
nur eigentlich aus der Welt da sind?" 
Darauf ließe sich sehr vieles antworten, ich will dir für diesmal 
nur zweierlei anführen. Zum ersten lernen wir immer mehr, uns auch 
gegen diese kleinen Feinde zu wehren. Sie zwingen uns dazu, unsere 
Wohnhäuser trocken und luftig zu bauen, die Straßen in den Städten 
rein zu halten und gutes Trinkwaffer herbeizuschaffen. 
Zum anderen befinden sich selbst unter diesen kleinsten Pilzen 
solche, die wir nützlich verwerten können. So spielen manche von ihnen 
eine wichtige Rolle bei der Gärung, Käsebereitung, Essigfabrikation. 
Mit ihrer Äilse bringt der Brauer die süße Abkochung des Malzes 
in Gärung, so daß kräftiges Bier daraus wird. Der Bäcker mengt 
Lese in den Weizenteig und fertigt dadurch lockeren Kuchen. Das¬ 
selbe Ding kann den Kuchen gut machen oder ihn verderben, je nach¬ 
dem es behandelt wird! 
42. Blumen und Insekten. 
Von Wilhelm Julius Behrens. 
Die Zahl der Pfianzen, deren Blütenstaub durch den Wind auf 
die Narbe übertragen wird, ist nicht sehr groß, wenn man sie mit der 
Anzahl derjenigen Pflanzen vergleicht, bei denen die Kreuzung durch 
Tiere vermittelt wird. Es sind vor allem die Insekten, welche die 
Übertragung des Blütenstaubes auf die Narbe einer anderen Blüte 
besorgen. 
Anter allen Pflanzen ist die Osterluzei diejenige, welche wohl die 
vollkommenste Blüteneinrichtung für die Znsektenbestäubung ausweist. 
Die gelben Blüten sind in großer Anzahl wirtelsörmig um den Stengel 
angeordnet und fallen schon von weitem durch ihre Färbung auf. Außer¬ 
dem werden die bestäubenden Insekten durch einen eigentümlichen, uns 
ekligen Dust zu den Blüten gelockt. An der langen, röhrenförmigen
	        
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