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dem Manius Aci liuS A u r e o l u s, den man
ihm als Mitregenten aufzwang. Wahrend sich dieser
aber in Nom aller Arten von Crgötzlichkeiten hin¬
gab, hatten nicht nur seine Feldherrn mehr noch
als bisher mit den sich andrängenden Franken,
Alemannen und auch Gothen zu schaffen, sondern
in den meisten seiner Provinzen erklärten sich auch
seine Legaten für unabhängig; und da deren jeder
sich als Augustas und ihrer Mehrere ihre Söhne
zu Cäsaren ernannten, so pflegt man diese Pe¬
riode auch die der XXX Tyrannen zu nennen,
in Bezug auf die Zeit, da einst Athen von dreißig
Tyrannen beherrscht wurde.
Paul von Theben.
Eremiten oder Einsiedler.
Vieles Aufsehen erregte um diese Zeit Paul
von Theben. Hatte er aus Frömmigkeit bisher
schon ein sehr enthaltsames Leben geführt, d. h. ein
solches, bei welchem man jedem sinnlichen Ver¬
gnügen entsagt; so zog er sich jetzt gar in die
Wüste zurück und lebte so, die strengste Lebensart
befolgend, als Eremit oder Einsiedler. Als solcher
überließ er sich nun sogar dem Hunger und Durst,
dem Wachen und anderen Kasteiungen, in dem
Glauben, daß theils sein Geist so geeigneter werde,
sich mit dem Göttlichen zu beschäftigen, theils daß
er so für begangene Sünden Buße thue Und sich
dadurch einer höheren Vollkommenheit würdig mache.