Full text: Khosru II. bis Columbo (Theil 3, Abth. 2)

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fried (späterhin Bonifacius genannt) , Abt eines 
Klosters in Britannien, dieses Land , und begab 
sich erst nach Nom und, nachdem ihm hier der 
Papst —1 jetzt Gregor II. — dazu die erbetene 
Erlaubniß ertheilt hatte, als Missionnair nach 
Deutschland. Dicß war im Jahre 718, und Win¬ 
fried mochte jetzt wohl 38 Jahre alt seyn. Zu¬ 
erst fand er sich bei den Friesen ein, dann aber 
durchwanderte er daS Thüringer-Land, darauf aber 
das der Hessen und Sachsen. Im Hessischen, (bei 
der heutigen Stadt Hofgeißmar) stand die große 
heilige Eiche, unter welcher die heidnischen Be¬ 
wohner der ganzen Umgegend ihre Opfer brachten. 
Sehr Viele hatte Winfried bereits bekehrt, und er 
verlangte nun auch, daß von ihnen diese Eiche ver¬ 
nichtet werde, aber Keiner getraute sich dieß, da er 
befürchtete, daß ihn Thor vom Himmel herab 
zerschmettern würde. Daher ergriff Winfried selbst 
die Axt, und ließ nicht eher nach, als bis er die 
mächtig starke Eiche gefällt hatte. Da nun nicht 
erfolgte, was man befürchtet hatte, so gewann ec 
von der Zeit an besonderes Vertrauen und Anse¬ 
hen, und bekehrte immer mehr Deutsche. I,n 
Jahre 723 berief ihn Gregor II. nach Nom, erhob 
ihn zum Bischof, und empfahl ihn mittelst Briefen 
an Karl Märtel und andere angesehene Männer, 
besonders aber den Bischöfen, ihm bei seinem fer¬ 
neren Vorhaben zur Verbreitung und Beförderung 
des Christenthums möglichst behülslich zu seyn.
	        
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