düng für die Preußen. Die feindliche Reiterei wüthete
fürchterlich unter den Reihen des preußischen Fußvolks.
Die Kanoniere wurden an ihren Kanonen niedergehauen,
das preußische Geschütz gegen die Preußen gerichtet und
ihr ganzer rechter Flügel geworfen. Alles deutete auf
eine gänzliche Niederlage. Der alte Feldmarschall Schwe¬
rin rieth daber dem jungen König, sich zu entfernen,
und sich zu dem Reservekorps des Herzogs von Holjcein-
Beck zu begeben, der bei Strehlen stand, um nöthigerr
Falls den Rückzug zu decken. Friedrich befolgte un¬
gern diesen Rath. Seine kriegerische Laufbahn mit
schimpflicher Flucht zu eröffnen, war ihm ein schrecklicher
Gedanke; doch wollte er nicht das Schlimmste abwarten.
Mit einem kleinen Gefolge setzte er sich zu Pferde, und
ritt so schnell, daß ihm nur wenige Nachkommen tonnten.
Die Nacht war schon eingebrocheu, als er mit seinen
Begleitern das Städtchen Oppeln erreichte. Kurz vor¬
her war es noch in den Händen der Preußen, jetzt hat¬
ten schon die Oesterreicher Besitz davon genommen.
Friedrich kam bis an das Thor, und verlangte ein¬
gelassen zu werden. Hatte man es ihm geöffnet, so
wäre er gefangen gewesen, wie in einer Falle. Mau
antwortete ihm aber auf seinen Ruf mit Flintenschüssen
durch das Gitterthvr. Daran erkannte er die Feinde
und wendete auf das Schnellste wieder um nach Löwen.
Während er so in der Nacht umher irrte, hatte sich
auf dem Schlachtfelde alles geändert. Ein glücklicher
Angriff des alten Feldmarschalls auf die Flanke der
Feinde, und das schnelle, den Feinden ungewohnte Ge¬
wehrfeuer des preußischen Fußvolks, hatte der Schlacht
hen Ausschlag gegeben, und von dem Prinzen Leopold
von Dessau wurde sie vollends zum Vorrheil des Kö¬
nigs geendet. Beschämt und unzufrieden mit sich selbst,
eilte Friedrich auf die erhaltene Nachricht von diesem