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Einleitung. §.22.
rere Seerouten mit Angabe der Distanzen nach griech. Stadien enthält.
2) Das Itinerarium Hierosolymitanum (od. Burdigalense), welches (eben¬
falls im 4. Jahrh. verfertigt) die Reiseroute von Burdigala nach Hieroso¬
lyma und von Heraclea über Rom nach Mediolanum sehr genau und voll¬
ständig angiebt. Von der zweiten Klasse, den gezeichneten Itinerarien
oder den ersten rohen Versuchen von Postkarten, hat sich glücklicherweise
auch ein Exemplar erhalten, aus welchem wir die Einrichtung derselben
vollständig kennen lernen. Es wird nach dem frühesten Besitzer Tabula
Peutimjeriäna genannt und rührt etwa aus dem J. 230 her, doch besitzen
\vir davon nicht mehr das Original seihst, sondern nur eine im 13. Jahrh.
gemachte Kopie auf 12 Pergamenttafeln in Folio, hei der nur der westliche
(Hispanien und Britannien enthaltende) Anfang fehlt, welche aber sonst die
ganze bekannte Erde umfasst. Endlich ist auch noch die zu Ende des 4.
oder zu Anfang des 5. Jahrh. verfasste Notitia dignitatum utriusque im¬
perii', eine Art von Adressbuch oder Staatshandbuch des röm. Reichs, für
die alte Geographie der spätem Zeit nicht unwichtig.
Mit Benutzung aller dieser Quellen haben nun in neuerer Zeit beson¬
ders Phil. Cluverus (geh. 1580, j 1623), Christoph Cellarius (geh.
1638, -f- 1707), Jean Baptiste Bourguignon d’Nlnville (geh. 1697, f
1782), Joh. Heinr. Voss (geh. 1751, f 1826), Konrad Männert (geh.
1756, f 1834). Pascal Franz Joseph Gosselin (geh. 1751 , f 1830),
Friedr. Jug. Ukert (geh. 1780) u. A. die alte Geographie bearbeitet
und sich um die wissenschaftliche Darstellung derselben die grössten Ver¬
dienste erworben, während wir vorzüglich dem eben genannten d'^nvil/e,
Christ. Gottlieb Beichard, Karl Käreher, H. Kiepert u. A. grössere und
genauere Atlanten der alten Welt verdanken.