Die Verteilung der Welt tut Wandel der
Jahrhunderte.
TCoivta psl (Heraklit)
Die Welt ist niemals endgültig verteilt.
Das Ringen um den Besitz nimmt in roheren oder
feineren Formen den ersten Platz in der Geschichte der
Menschen und Völker ein.
I.
Die poljeu pUttriuaiibmitigen unb Padflötrfdjitbnngtn.
(vom 4.-20. Jahrhundert).
Die glänzende alte Kulturwelt, welche alle Länder um das
Mittelländische Meer umsaßte und in dem römischen Weltreich zuletzt
vereinigt war, brach seit dem Ende des 2. Jahrhunderts nach Chr.
allmählich zusammen. Innere Krankheiten hatten alle Kräfte verzehrt;
jugendliche Völker rüttelten an den Toren: im Norden die Germanen,
im Osten die Neuperser.
Es beginnt ein Jahrhunderte langer Prozeß, eine Zeit langer
Gärung, gewaltiger Kämpfe und Auseinandersetzungen, bis sich langsam,
langsam eine neue Kulturwelt ausbaut. Aber wir müssen bei den
großen Völkerwanderungen, welche seit 375 nach Chr. die Mittelmeer-
länder und ganz Europa erschütterten, schars zwischen der germanischen
Völkerwanderung und den wiederholten Stößen von Asien her unter-
scheiden:
Die Germanen sind die Retter und Erben der alten, bez. der
abendländisch-christlichen Kultur geworden; was morsch und versault
war, haben sie zerstört, dann aber einen Neubau begonnen, den sie
gegen die asiatische Welt siegreich verteidigten.
Dagegen sind die Kämpfe zwischen Europa und Asien Kämpfe
zwischen ganz verschiedenen Rassen,
zwischen ganz verschiedenen Religionen.
Ohne die Germanen würden die Mongolen einerseits und der Islam
anderseits gesiegt habett.