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dem nach modificirten Gesetzen fortwirlenden Conflict vorwelt¬
licher Naturgewalten, fortwährenden Wandlungen unter¬
worfen. So führt uns bei der Betrachtungsweise unseres Erd¬
balls das Zurückgehen auf die alle Zeiten überdauernden Mo¬
mente seines Bestehens, die Erforschung seiner Entwicklungs¬
phasen zudem Studium einer allgemeinen vergleichen¬
den Geographie, in welcher das Besondere, dem Anspruch
einer bestimmten Zeitentwicklung Angehörende, in der Dar¬
stellung erst als integrirendes Accidenz einer, unter dem
Gesichtspunkt einer höhern einheitlichen Subftantialität zu¬
sammengefaßten Methode, seine Stelle findet.
Gestalt und Naumverhaltrrisse unseres
Planeten.
Gradmessungen haben die aus Beobachtungen der Pen¬
delschwingungen abgeleitete Hypothese einer abgeplatteten
Kugelform unserer Erde bestätigt. Die Resultate dieser Unter¬
suchungen ergaben in runder Zahl für die Polar-Are der¬
selben die Differenz von %00 zu der Länge der Aequatorial-
Are. Diese Abplattung, eine Folge der auf eine rotirende
Masse einwirkenden Schwungkraft, offenbart den frühern Zu¬
stand der Flüssigkeit unseres Erdsphäroids. Bei dem Er¬
starren dieser gasartigen, ursprünglich zu einer ungewöhnlich
hohen Temperatur erhitzten Flüssigkeit, wurde eine bedeutende
Menge Wärme latent. Es rechtfertigt sich demnach die schon
durch das Phänomen vulkanischer Eruptionen bestätigte An¬
nahme, daß mit zunehmender Tiefe die zurückgebliebene
Wärme des Erdinnern, als deren erkaltete Schale die Ober¬
fläche unseres Planeten zu betrachten ist, ebenfalls progressiv
zunimmt. Die Einwirkung der ihre Kraft nach oben äußern¬
den elastischen Dämpfe des Erdinnern, gab der Ober¬
flächenplastik desselben, ihre individualisirte Gestaltung
einer in die Gegensätze horizontaler Ausdehnung und senk¬
rechter Erhebung gegliederten Entwicklung.
Dieses Berhältniß führt uns auf die räumliche Ber-
theilung der festen und der flüssigen Form deS continen-
talen und maritimen Theils der Oberfläche unseres Erd¬
sphäroids. Das Wasser bedeckte in den vorgeschichtlichen
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