Australien. 391
giges Eiland mit fruchtbaren Thälern, und negcrartigen
Einwohnern. Westlich davon liegt die kleine, aber äußerst reizende
und gut angebaute Insel Neu-Hannover.
6) Neu-Guinea, nach Neu-Holland die größte Insel
Australiens, ist von Neu-Britannien durch die Dampiers-
straß e, von Neuholland aber durch die Torres straf;e geschie¬
den, und hat großen Reichthum an Muskatnüssen, Gewürznel¬
ken und Paradiesvögeln.
Die Ur-Einwohner, die Horaforas, ein ziemlich gebil¬
detes Volk malaischen Stammes, leben im Innern vom
Ackerbau. An den Küsten wohnen die später ein gewander¬
ten Papuas, völlige Neger mit Wollhaar, höchst wild und
kriegerisch. Dennoch legten die Niederländer öm 24. Aug. 1828
auf der Westseite an der Tritonsbai eine Colonie an.
C. Die australischen Inselgruppen, und zwar:
а) Die aá)t Gruppen nördlich dem Aequator:
1) Die P e l ew - In se ln, im Nordivesten von Neu-Guinea, mehr
als 50 an dec Zahl, sind gebirgig, aber sehr fruchtbar, und von
einem wohlgebildcten, gutuiüthig e n V ö l k ch e n bewohnt,
das unter einem Könige stehet. Die größte dieser Inseln ist Cu¬
ro ra, die Residen; des Königs.
2) Die Carolinen oder N e u -P h i li p p i n en, östlich von den
Pelcwinseln, eine lange Reihe kleiner Eilande, die aber sehr wenig
bekannt sind. Die Einwohner werden als W i ld e von brauner
Farbe beschrieben, welche künstliche Kähne und Waffen fertigen,
und von Brodsrucht, Kokosnüsicn und Fischen leben sollen. Das größte
dec Eilande heißt H o g o l e n oder Torres, im Q. der Gruppe.
5) Die Marianen, oder auch Ladro nen, d. i. Diebsinsel u
genannt, etwa 20 an der Zahl, liegen nördlich von den Carolinen, und
sind ein Eigenthum der Spanier. Diese Eilande sind ungemein ge¬
sund und sehr sru chibaran Baunnvolle, Reis, Indigo, Mais, Zuk-
ker rc. Die Hauptinsel liegt im S., heißt G nah an, und enthält
die Hstdt Agana, wo der spanische Gouverneur seinen Sitz hat.
4) Die Montevcrdos-Inselu, 29 an der Zahl, liegen südlich
von Hogolen, und wurden erst im Jahre 1805 von dem spanischen See¬
fahrer Monteverdo entdeckt und nach ihin benannt. Sie sind gut
bewässert, und enthalten gutmüthige n eger artige Einwohner mit
plattgedrückten Nasen und schwarzen krausen Haaren.
5) Die N a d a k s-I n se ln, erst 1817 von K 0tzebue entdeckt, und
von gutmüthigen Einwohnern bevölkert, welche freundliche Geneigt¬
heit zum V e rk e h r mit E u r 0 p ä c r n bewiesen, liegen nordöstlich
von den Montcverden, und sind sehr reich au Kokosnüssen und
B r 0 dsru ch t b äu m c n, der Hauptnahrung der Einwohner.
б) Die Ansons-Inseln, nördlich von den vorigen, wurden von
dem englischen Lord An son im Jahr i?st4 entdeckt und ihm zu Ehren
benannt. Sic sind meistens klein, aber rvohl bewohnt, und unge¬
mein fruchtbar an den gewöhnlichen australischen Produkten.
7) Die Lord Mu lg ra v c s - I n s c l n, etwa 70 au der Zahl, liegen
östlich von den Radaks-Inseln, haben starke, schöngewachseue, kupfer¬
farbige Einwohner, niedrige Küsten, aberUcbcrfluß an Kokospal¬
men und andern australischen Gewächsen.
_ 8) Die Sandwich-Inseln, 15 an der Z a h l, liegen weit nord¬
östlich von den vorigen, und wurden 1778 von Kook entdeckt. Sie ha¬
ben ein sehr mildes Clima, und großen Reichthum an australischen,