Herzogthum Steiermark. 77
§. 5. E i n t h e i l u n g.
Das Herzogthum ist in zwei Haupttheile: nemlich in Un.
ter-Steiermark, den südlichen, und in Ober-Steiermark,
den nördl. Landestheil abgetheilt. Beide zerfallen in 5 Kreise,
die nach ihren Hauptstädten benannt sind. Sie heißen:
o) der Grä!) er-, 6) der Brücker- und
Ick der Marburger», e) der 2 u d e n b u r g e r k r e i s.
c) der Ci llicr-,
§. 6. Ortsbeschreibung.
i) 3m Grätzerkreise:
Gratz, an der Mur, in Mitte des Herzogthums, große und
schöne Hstdt. von ganz Steiermark, mit 54.000 E., einer
Universität und einem Gymnasium, blühenden Stahlfa¬
briken und lebhafter Industrie.
Fürsten seid, östl. der vorigen, an der ungarischen Grenze, kleine
Stadt, die viel Tabak baut und fabrizirt.
2) Im Marburgcrkreise:
Marburg, an der Drau, Hstdt. des Kreises, mit starkem
Wein- und Getreidhandel und großen Jahrmärkten.
Petta u, an der Dran, südöstl. der vorigen, sehr alte Stadt lnit
einem großen I u v a l i d e n h a u s e.
3) Im Cillicrkrcise:
Cilli, kleine Stadt an der Sän, einem Nebenflüsse der Sau,
Hauptort des Kreises, mit starker Spedition zwischen
Wien und Triest.
Nobitsch, östl. der vorigen, an der ungarischen Grenze, Marktfle¬
cken mit einem berühmten S a u e r b r u n n e n.
4) Im Bruckcrkrcisc:
Bruck, an der Mur, nördl. von Grätz, Hstdt. des Kreises,
mit einer Tropfsteinhöhle, 1000 Klafter lang. In der Nähe
Leoben, durch die Friedenspräliminarie n von 1797 bekannt.
Eisenärz, nordwestl. der vorigen, schöner Marktflecken mit sehe
wichtigen Eisengruben, die jährlich 2L0.000 Zt. Eisen liefern.
5) Im Iudcnburgerkrcise:
Iudenburg, an der Mur, westl. von Grätz, Hstdt. deS
Kreises, mit Sensenschmieden und Pulvermühlen.
Murau, an der Mur, westl. der vorigen, kleine Stadt, die vor»
jüglich guten Stahl bereitet.
(3) Das Königreich Z l l y r i e n.
(Charte Nro. g.)
§. i> Gründung und Bestandtheile.
Dieß Königreich wurde erst im Jahre 1816 aus den Herzog,
thümern Kärnthen und Krain, aus dem österreichischen Fri-
aul und aus Istrien und einigen andern kleinen Parzellen, nem¬
lich dem Litorale und einigen Quarnero-Jnseln, gegründet.
§.2. Lage, Grenzen und Größe.
Illyrien liegt zwischen Steiermark und dem adriatischen Meere,