§. 19. Topische Verhältnisse von Ost-Iran. 973
allen kriegerischen Unternehmungen eigentlich von dem guten
Willen der Ihlat abhängt, so hatte er ein doppeltes Interesse
für die Herstellung einer jenen an Kampffertigkeit überlegenen,
sie entbehrlicher und zugleich die Tadschiks wehrhaft machen¬
den, folglich die Streitkräfte des Landes vervielfältigenden Ar¬
mee und Armee-Verfassung. Daher ist auch hier das Heer¬
wesen bei jenen Versuchen zuerst ins Auge gefaßt worden,
ohne daß Persien dadurch bis jetzt streitbarer geworden wäre:
denn die räuberischen Nachbarn in Turan und Ost-Iran ma¬
chen nach wie vor glückliche Raubeinfälle, und der Willkühr
und dem Ungehorsam der einheimischen Nomaden ist bis jetzt
noch kein Ziel gesteckt worden.*)
Fünftes Kapitel.
Ost-Iran.**)
§. 19. Topische Verhältnisse.
Ost-Iran zerfällt in drei von einander unabhängige
Landschaften:
He rat (Ost-Persien) . . 3200 □». nute. 1,500000
Kabul od. Afg hanistan 6800 - - 7,000000
Beludschisian 3200 - - 1,800000 Einw.
(Lage und natürliche Beschaffenheit dieser Länder —
wie früher!)
Vorzüglichste Wohnplätze: Herat (100000 E.), Ka¬
bul (80000 E.), Kandahar (60000 E.), Ghizni und
*) Über die Militairmacht Persiens vgl. m. Allgemeine Milit.-Zei-
tung 1834 Nr. 90.
**) Außer Ritter's Erdkunde sind unter vielen anderen Schriften
namentlich hervorzuheben: Elphinstone, Account of the tingdom of
Cabool, — A. Burnes, Kabul re. A. d. Engl. v. Olkers (Leipzig 1813)
— H. Pöttinger, Travels in Beloochistan and Sinde, — sodann die
neuen Werke von p08tan8, Pci'80nal ob8ervations on Scindb etc.
(London 1843), — C. Zimmermann, Der Kriegsschauplatz in Inner-
Asien (Berlin 1842), — C. Masson, Reisen in Beludschisian, Afgha¬
nistan re. A. d. Engl. (Stuttgart 1843) re.
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