Full text: Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte

Das trockene Land. 
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das zuletzt aufgeschwemmte Land, neuer, als alle vorherge¬ 
henden, ans zerstörten ältern Gebirgsarten, Mergel, Thon, Lehm, Sand, 
Torf, und Versteinerungen von noch jetzt vorhandenen Thier- und Pflan- 
z-engattungen. Alle diese Gebirgsarten sind wahrscheinlich durch Nie¬ 
derschlag und Absetzung der Gewässer entstanden und ihre meist hori¬ 
zontal liegenden Schichten finden sich unter der ganzen Erdoberfläche, 
-auch unter vielen Ebenen auf einander gelagert. — Durch gewaltige, 
aus der Tiefe hervorgegangene Feuerausbrüche bildete sich noch die v u l- 
La irische Gebirgsart, aus Lava, Basalt, Mandel stein und Bimsstein rc. 
Vulkane oder feuerspeiende Berge (Mons ignívomas) 
haben eben oder seitwärts Oeffuungen, aus welchen Rauch und 
Feuersaulen, Flammen,Steine,Asche,Wasscrstrvme, und eine glühen¬ 
de, flüssige Materie, die mau Lava nennt, oft mit ungeheurer Ge¬ 
walt herausgedrängt und zum Theil ans eine große Entfernung fort¬ 
geschleudert werden. Die Lava fließt abwärts, alles zerstörend durch 
ihre Muth, aber sic erkaltet und verhärtet sich sehr langsam. — Die 
meist trichterförmigen Oeffnungcn der Vulkane, durch welche die 
furchtbaren Ausbrüche (Eruptionen) erfolgen, nennt man Ixrater 
(Becher), und es sind damit unterirdische Erschütterungen der Erd¬ 
oberfläche, wodurch der Erdboden zittert und wankt, oder Erdbe¬ 
ben, verbunden. — Wo ohne heftige Ausbrüche Steinkohlenlager 
oder andere entzündbare Materien fortwährend im Feuer glimmen, 
nennt man sie Erdbrände oder Aftervulkane; wo aber lange 
keine Eruption statt fand, verlöschte Vulkane, und wo brenn¬ 
bare Lnftarten (meist in der Nähe von Feuerbergen) sich entzün¬ 
den, Salse oder Luftvulkane. 
Berge, ans deren obern Theile auch im heißesten Sommer 
der alte Schnee nicht schmilzt, nennt mau Schnee berge, oder 
bei mchrcrn zusammen, Schneegebirge; und große Eismasscn 
(oft einige 100 Fuß dick) in hochgelegenen Vertiefungen zwi¬ 
schen Bergen, welche ganze Eisfelder bilden, Gletscher oder 
Ferner. 
e. Eine Reihe zusammenhängender Hügel nennt man Hü g c l- 
reihe, Höhenzug; bei Bergen Gebirgskette, Gebirgs¬ 
zug (Jugum, Montes), bei sehr beträchtlicher Länge aber, Ketten¬ 
gebirge. — Gebirgsknvten oder Gebirgsstvck, auch G e- 
birgskern und Gebirgs gäbet nennt man den Punkt, in wel¬ 
chem mehrere Gebirgszüge oder Zweige zusammen laufen. Der 
Kamm eines Gebirges besteht ans den höchsten Spitzen und Li¬ 
nien desselben, die in einer Reihe fortgehen. Ein Gebirgspaß 
bildet sich aus Verengung eines Thales oder aus Vertiefung des 
Gcbirgskammcs. Ist eine große Laudesstreckc voll Hügel oder 
Berge, so nennt man sie ein Hügel- oder Gebirgsland; bei 
sehr hohen Bergen Hoch- oder Alpen land." Weit ausgebrei¬ 
tete, sich hoch über die Oberfläche des Meeres erhebende Gcbirgs- 
streckeu oder hoch liegende flache Gegenden heißen Hochländer, 
X> o ch c b e n c n, Plateaus, im Gegensatz der N jede r u n g e u, 
Ebenen, Flach- oder Tiefländer, welche meist mehr nach 
den Küsten zu liegen und daher auch Küstenländer genannt
	        
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