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Ackerbau; andere leben von der Jagd und dem Naube. Der
magellanischen Straße entlang Hausen Pescheräs oder Fencr-
lander. — Europäische Niederlassungen finden sich nicht unter
diesem rauhem Himmelsstriche; nur Wallfisch- und Robben-
fänger besuchen die Häfen beider Meere. —
XV. u ru g u a y.
tz. 1213. Dieser Freistaat, auch Eis Platina oder die
cisplatinische Republik genannt, hieß vormals Banda
Oriental und bildete einen Theil des spanischen Königreiches
Buenos-Apres. Derselbe erstreckt sich vom 319s/ — 325
der Lange und vom 29'/, — 35". südlicher Breite. Brasilien
bildet im Norden und Nord osten die Grenze; im Südosten ist
daS atlantische Meer, im Süden die meerbusenähnliche Mün¬
dung des la Plata, und an der Abendseite trennt der Uruguay
das Land von den La Plata-Staaten. Die Größe ist etwa
10,000 QMeil. — Eine Bergkette verbreitet sich von Brasilien
aus in mehreren Zweigen über das Land, das dem größten Theile
nach aus weiten und fruchtbaren Ebenen besteht. Die Küste
ist stach. — An der Wcstgrenze stießt der Uruguay, welcher
von Osten-den Jbicuy und den Negro aufnimmt. An der
Südostküste breitet sich der See Mirim aus. — Klima und
Produkte stimmen mit denen der La Plata-Staaten überein.
Der größere Theil der (300,000) Bewohner besteht aus
spanischen Kreolen, zu denen noch Indianer, Neger und
Europäer, jedoch in geringer Anzahl, kommen. Viehzucht ist
das Hauptgeschäft; ähnlich den Gaucho's der Pampas, besteht
ein großer Theil der Bevölkerung aus rohen Hirten Der H a n-
del ist wichtig; besonders werden Häute, Wolle und Knochen
ausgeführt. — Die Verfassung ist demokratisch; zwei Kam¬
mern, mit einem Präsidenten an der Spitze, üben die gesetz¬
gebende Gewalt aus. Es herrscht völlige Religions- und Pre߬
freiheit; jedem einwandernden Fremden wird das Recht eines
Staatsbürgers zu Theil. — Die Republik ist in neun Depar¬
tements eingetheilt. — Montevideo, die Hauptstadt des