Full text: Zweiter oder höherer Kursus (Theil 2)

766 
Die einzelnen Länder Asien's. 
fließt nach Osten und ergießt sich nach einem Laufe von 
1-10 Meil. in den Meerbusen von Bengalen. Sein Bett ist 
reich an Edelsteinen. — Bedeutende Seen sind nicht vor¬ 
handen; Bengalen hat viele Bcwäffernngs-Kanäle. 
§. 903. Des Landes südliche Hälfte liegt in der heißen 
Zone. Daher wehet hier in Ebenen und Thälern eine sehr 
warme Luft, und die trockene Jahreszeit wechselt mit der 
Regerrzeit. Kälter ist die Lust in den höher gelegenen Gegen¬ 
den — ja, die höchsten Regionen des Himalaya sind bedeckt 
mit ewigem Schnee. Ein merkwürdiger Gegensatz in den 
Jahreszeiten findet auf den beiden Küsten der Halbinsel Statt. 
Wehen nämlich die südwestlichen Monsoons (§. 47), 
welches vom April bis Okt. der Fall ist; so herrscht neben 
gewaltigen Stürmen auf der Westküste (Malabar) die 
Regenzeit, auf der Ostküste (Koro man del) aber trockene, 
heiße Sommerwitterung. Treten aber vom Okt. bis April 
die nordöstlichen Monsoons ein, so hat diese Küste die Regen-, 
jene aber die trockene Jahreszeit. Im Ganzen ist die Luft 
gesund; nur in den Sumpfgegenden und den Sunderbunds 
herrschen häufig bösartige Fieber. Bengalen ist die Heimath 
der Cholera oder Gallenruhr (§. 73 d. Ein!.). 
§. 904-. Groß ist der Reichthum an Naturerzcug- 
ni ssen aller Art;, hier nur die bemerkenswerthesten! A. Das 
Thierreich. Das Land besitzt alle 1) europäische. Hauo- 
thiere. Man treibt Pferdezucht; Rinder und Büffel werden 
zum Ziehen und Tragen benutzt; die Schaafe haben eine 
schöne, feine Wolle; Kameele finden sich in den nordwestlichen 
Wüsten, und der Elephant ist in dem Lande des Ganges dem 
Dienste des Menschen gewidmet. Biele Gattungen von 
2) wilden Thieren bewohnen diese weiten Landstrecken. 
Der nngemähnte Löwe, der eigentliche oder bengalische Tiger, 
das einhörnige Nashorn, die Hyäne u. a. gehören zu den¬ 
selben; Antilopen, Moschusthierc, Gemsen und Steinböcke 
halten sich in den Gebirgen auf, verschiedenartige Affen in den 
Wäldern. 3) Wildpret findet sich von mannigfaltiger Art; 
auch gibt cs viel 4) zahmeS und wildes Geflügel von
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.