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telpalmen, Zuckerrohr und Indigo gedeihen. — Heißer
Wind Solano.
Produkte. Thiere: Pferde, Esel, Maulesel,
Schafe, Cochenille, Seidenzucht, Affen bei
Gibraltar.
Pflanzen. Reis, Oliven, Wein, Rosinen, Südfrüchte,
Baumwolle, Korkeichen.
Mineralien. Viel Silber, Blei und Queck¬
silber, Steinkohlen, Salz, Mineralquellen. Portugal hat
nur eine Salzquelle.
Kunstprodukte. Seidenfabr., Tabaksfabr., Leder
(Corduan). Die Einw. treiben bedeutenden Handel, mehr
noch die Portugiesen als die Spanier.
Den Verkehr im Innern und nach den Häfen hin
fördern Eisenbahnen. Die wichtigsten Linien sind: Madrid-
Saragossa-Barcelona; — von Madrid über Valladolid nach
dem oiskayschen Busen und nach Frankreich; — von Madrid
nach Cartagena ans Mittelmeer; — von Madrid nach
Cadiz zum atlantischen Meere. In Portugal läuft der
Hauptschienenweg von Lissabon über Coimbra nach Oporto.
B. Besonderes.
1) Königreich Portugal.
1800 □ M., 4 Mill. kathol. Einw.
Berühmte Männer: die Seefahrer: Barth. Diaz, der
1486 die Südspitze Afrika's erreichte; Vasco de Gama, der
1498 das Cap der guten Hoffnung umfuhr und den Seeweg nach
Ostindien entdeckte; Cab rat, Entdecker von Brasilien 1500.
Städte:
Lissabon, Hauptst. a. d. Mündung des Tajo, 300,000 Einw-,
reizende Lage, viele Landhäuser in der Umgebung, Handel u. Fabr.,
2 Meilen lange Wasserleitung. Erdbeben 1755.
Coimbra, 18,000 Einw., einziae Universität des Landes.
Oporto am Duero. Handel, Portowein, 90,000 Einw.
Braganza, Stammort der seit 1640 regierenden Königs¬
familie.
Auswärtige Besitzungen der Portugiesen sind:
die Inseln des grünen Vorgebirgs, Madeira, die Azoren,
mehrere Niederlassungen an den afrikanischen Küsten, Goa
und Diu in Ostindien, Timor (eine Insel der Molukken),
Macao in China, angeblich zusammen 20,000 ^Meilen
mit 3 Mill. Bewohnern.