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Wie ei in Lauenburg aussieht.
Besondere Erwähnung verdient der Jütische Höhenrücken. Das ist
ein Strich Heideland, Asar oder Aas genannt, welches in Lauenburg seinen
Anfang nimmt und bis nach Nord-Jütland in einem schmalen Streifen sich
erstreckt. Es bietet dies einen traurigen Anblick; denn da sieht man, so weit
das Auge reicht, nichts als Heidekraut, Sand und Moor mit Schilf und Gras.
Im Ganzen hat das Herzogthum einen guten, milden Lehmboden, der sehr-
ergiebig ist. Zwischen der Elbe und Bille ist der fruchtbarste Strich; es
ist fettes Marschland. — Da weiden die Rinder und Pferde im hohen Grase.
In dem schwarzen Boden gedeihen Weizen und Oelsaat vortrefflich. Im
Innern des Landes findet sich hie und da Geestland, d. h. hohes, trocknes
Sandland. Während in den fruchtbaren Gegenden Roggen, Weizen, Raps,
Gerste und Klee gebaut wird, wachsen in dem Geestlande doch Hafer, Buch¬
weizen und Kartoffeln.
Hie und da sind Moore mit Torf, der im Sommer in großer Menge
gestochen, in Häufchen aufgestellt und getrocknet und dann abgefahren wird.
Der größte Fluß des Landes ist die Elbe; diese bespült aber nur die
südliche Grenze. Ein Grenzfluß ist auch die Bille, welche Lauenburgund
Holstein trennt und unweit Hamburg in die Elbe mündet. Ein anderer
Grenzfluß ist die Wackenitz. Sie entspringt aus dem Ratzeburger See
und mündet bei Lübeck in die Trave. Ihr Lauf ist nur 15 Lin (2 Meilen)
lang. Mitten durch das Land gehen zwei Flüsse. Beide nehmen ihren Ursprung
in dem See von Mölln. Der eine ist die Stecknitz; sie fließt gerade nach
Norden der Trave zu und bildet ein anmuthiges Thal, was von fruchtbaren
Uferrändern eingesäumt wird. Der andere ist die Delvenau. Diese fließt
in entgegengesetzter Richtung, also nach Süden, und wird bei Lauenburg
von der Elbe ausgenommen. Die großen Seen liegen im nord-östlichen
Theile des Landes. Es sind ihrer drei, nämlich der Ratzeburger See, der
Schal-See und der Möllner See. Zwei tragen ihre Namen nach den
Städten, die daran liegen, nach Ratzeburg und Mölln; der dritte liegt
östlich von letzterem. Er ist der größte; denn er ist 15 Km (2 Meilen) lang
und besteht aus mehreren Armen.
2. Die Dewohner.
Die Bewohner theilen sich in 3 Stände: den Adel-, Bürger- und Bau¬
ernstand.
Der Adelstand ist aus den Rittergütern. Den Bürgerstand bilden die Be¬
wohner der 3 Städte des Herzogthums, nämlich Ratzeburg, Mölln und
Lauenburg.
Die Bauern können zwar Besitzungen erwerben, dürfen sie aber nicht
frei, nach ihrem Willen, sondern nur mit Bewilligung des Guts- oder Landes¬
herrn wieder verkaufen.
Von dem Getreide, welches im Lande gebaut wird, geht ein Theil nach
Lübeck und Hamburg. Vielen Bewohnern gewährt die Viehzucht ihren
Unterhalt. Es werden Rinder schöner Race, wie in Holstein und Mecklen¬
burg, gezogen. Das saftige und wohlschmeckende Fleisch wird in den See-