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sche Schinken werden fast ebew so geschätzt wie die 
Wesiphalischen. Besonders aber ist Pommern in der 
Gänsezucht berühmt und man sieht ungeheure Heer- 
den von Gänsen daselbst treiben. Wie groß und fett sie 
hier werden, -könnt ihr daraus sehen, daß manche ohne 
Blut und Federn oft 20 Pfund schwer sind. Mit den 
Gänsebrüsten, welche geräuchert und dann SpickganS 
genannt werden, unter denen die Rügenwalder am be¬ 
rühmtesten sind, wird ein starker Handel getrieben. Wild 
wird ebenfalls in den Haiden augetroffen, bisweilen auch 
im Cösliner Bezirke Wölfe; Schwane giebt es besonders 
im Kreise Anclam, und die Ostsee liefert nicht selten, 
vorzüglich zur Zeit des Heriugsfauges, auch Seehunde, 
welche entweder geschossen oder in starken Netzen gefan¬ 
gen werden. Am wenigsten aber fehlt es an Fischen, 
so daß die Bewohner vieler Dörfer an der Küste nur von 
der Fischerey leben. Von den vielen Arten der Fisch- 
will ich nur diejenigen nennen, durch welche Pommern 
vorzüglich berühmt ist. Hierher gehört z.B. der Hering, 
welcher am meisten bey den Inseln Usedom und Wollin 
und bey Rügen gefangen wird; sie werden nicht nur 
eiugesalzen, soydern auch geräuchert und als Bücklinge 
verkauft. Ferner der Lachs, mit dessen Fang man sich 
besonders in Stolpe und Rügen walde beschäftigt; 
die Neunaugen oder Bricken, die Aale, von denen dje 
Pritteraale, von dem Dorfe Pritter auf der In¬ 
sel Usedom benannt, die berühmtesten sind, die Muränen 
aus dem Madüe- und Vilm-See, und viele andere. 
Freilich darf auch nicht unerwähnt bleiben, daß in vie¬ 
len Gegenden Pommerns häufig Blutegel eingesammelt 
und meistens nach Hamburg verkauft werden, so wie 
auch die Bienenzucht nicht unbeträchtlich ist. Gehen wir 
nun zu dem Pflanzenreiche, so ist zu bemerken, daß 
Pommern Ueberfluß an Getreide hat, und besonders in 
manchen Gegenden ganz vortrefflichen Waizen hervor-
	        
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