Full text: Allgemeiner Theil (1)

Der Mond. 
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2. Der Durchm esser des Mondes beträgt 4682/5, der Umfang 
14701/2 Meilen. der Flächeninhalt 688,635 Q.M., der körperliche 
Inhalt 53,735,000 K. M.; der Flächeninhalt der Erde ist 13,7 Mal, der 
körperliche 49,6 Mal größer, als der des Mondes; der Umfang der Mond¬ 
kugel mag mit der größten Länge Asiens, der Flächeninhalt mit dem von 
Amerika verglichen werden. Wenn man eine 6 Meilen dicke Schale von der 
Erdkugel abhöbe, so könnte man aus dieser eine solide Kugel von der Größe 
des Mondes formen. 
3. Der Stoff, woraus der Mond besteht, ist fast 2 Mal leichter als 
der Stoff der Erde, und ist 3 Mal so dicht als Wasser. Die Schwere 
auf d er Mond oberslä che ist 6 Mal geringer als auf der Erde; hienach 
beträgt der Fall in der ersten Sekunde 2,52 Fuß. Eine Kraft, mit welcher 
man auf der Erde ein Gewicht von 15 Pfund aufheben kann, ist hinrei¬ 
chend, um auf dem Monde 100 Pfund aufzuheben. Der Sekundenpendel 
würde auf dem Monde 7 Mal kürzer als auf der Erde sein müssen, und 
um auf der Mondesoberfläche einen Körper 66 Ellen hoch zu werfen, würde 
man keine größere Kraft nöthig haben, als um denselben Körper auf der 
Erde 10 Ellen hoch zu bringen. Trotz seiner kleineren Masse übt der Mond 
wegen seiner Nähe eine bedeutende Störung auf die Bewegung der Erde aus. 
Aus demselben Grunde wirkt er mit seiner Anziehungskraft unter allen Him¬ 
melskörpern am stärksten auf diejenigen Körper, welche auf der Oberfläche der 
Erde ruhen. Diese Anziehung bewirkt die Ebbe und Fluth. 
4. Die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde mißt 
30 Mal den Durchmesser der Erde oder genauer 51,803 Meilen. Der größte 
Abstand des Mondes von der Erde (Erdferne; Apogäum >) beträgt 
54,644 Meilen, der kleinste (Erdnähe; kerigueum) 48,961 Meilen. Der 
Mond ist uns 400 Mal näher als die Sonne. 
tz. 39. 
Die Oberfläche des «Mondes. 
1. Der Mond ist ein gänzlich starrerKörper, so unveränderlich, 
wie ein ohne Zutritt von Wasser und Luft aufbewahrtes Felsstück. Er hat 
keine Atmosphäre, kein Wasser, keine Meere, keine Ströme. Die Schärfe 
des Gegensatzes zwischen Licht und Schatten wird auf dem Monde nicht wie 
bei uns durch die Atmosphäre gemildert. Ein blauer Himmel ist auf dem 
Monde nicht möglich; dort ist auch der Taghimmel schwarz. Vielleicht ist 
selbst die Anwesenheit der Sonne über dem Horizonte kein Hinderniß, die 
Sterne zu sehen, wenn gleich die Nacht sie besser zeigen mag. 
2. Die Mondoberfläche ist nach Höhe und Menge ihrer bedeutenden 
Hervorragungen unebener und rauher als die Erdoberfläche. Die meisten 
Mondberge lassen sich mehr oder weniger deutlich auf eine Grundform zu¬ 
rückführen, welche man als einen kreisrunden Wall beschreiben kann, der eine 
tiefe und unregelmäßige und meist gewölbte Fläche einschließt. Je nachdem 
die Mondgebirge dieser Grundform mehr oder weniger entsprechen, werden 
sie in Wallebenen, Ringgebirge, Krater und Gruben unter¬ 
schieden. 
0 Apogaeum, n. gr., von apö — fern, und ge — Erde. 
2) Perigleum, n. gr., von peri = nahe, und ge = Erde.
	        
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