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Erste Abtheilung. Europa.
Seine, Loire und Garonne, bei dem Don undDnjepr, der Wolga und dem
Ural, wenn man bei den beiden letzteren Strömen keine Rücksicht aus ihren
Unterlauf nimmt.
10. Der mittlere Wasserstand der Ströme ist von der
mittlern Regenmenge abhängig. Derselbe hat in den letzten 50 Jah¬
ren bei dem Rhein, der Elbe und Oder, wie auch bei den französischen und
russischen Strömen bedeutend abgenommen. Die Zeiten der Anschwellung
sind nicht sowohl vom Maximum der Regenmenge, als vielmehr von der Zeit
des Frostes und der Schneeschmelze abhängig. Die Ströme Deutschlands
und des nördlichen Rußlands haben z. B. den höchsten Wasserstand theils
am Ende des Winters, theils im Frühlinge, indem die alsdann eintretende
Schneeschmelze ihn noch zu erhöhen strebt. Die Ströme aber, welche dem
Alpenlande entquellen und Zuflüsse aus demselben aufnehmen, wie z. B. der
Rhein und die Donau, haben noch eine zweite Anschwellungsepoche, welche
dann eintritt, wenn in den Alpen die Schneeschmelze stattfindet, nämlich
im höchsten Sommer.
11. Die größeren Ströme Europas, so wie viele ihrer
Zuflüsse, sind schiffbar und tragen öfters schon im Mittel¬
lauf bedeutende Lasten. Für Verkehr und Handel sind besonders die
deutschen, französischen, russischen und britischen Ströme von Wichtigkeit.
Vermöge der vielen günstig gebildeten Tragplätze konnten auch in den Ge¬
bieten dieser Ströme Kanäle angelegt werden, durch welche die bedeutendsten
Stromsysteme und die entgegengesetztesten Meeresbecken in nahe Berührung
gebracht worden sind. Die meisten und größten Kanäle finden sich in Groß-
britanien, in den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich, Deutschland,
Rußland und Italien.
12. Europa ist sehr reich an größeren und kleineren Seen. Sie sind
sehr ungleich vertheilt. Die meisten Seen liegen im Innern oder am Nord-,
Süd- und Ostfuß der Alpen/) in dem skandinavischen Gebirge Norwegens
und Schwedens/) in den um die Ostsee gelagerten Provinzen Rußlands/)
in Preußen/) Pommern, Brandenburg, Mecklenburg/) Lauenburg und Hol¬
stein, in Schottlands und in Irland/) Einige Seen finden sich auch aus
der griechischen^) und italienischen Halbinsel/)
§. 10.
Das Klima.
1. 0,gz Procente des europäischen Areals liegen in der gemäßigt en
Zone; in den südlichen Gegenden der drei südlichen Halbinseln geht sie
1) Genfer Se e 9,2 Q.M. N e u f ch a t e l e r S e e 4,2 Q.M. B 0 d en S e e
9,5 o J. ChiemSee 3,5 Q.M. Lago maggiore 4,5 Q.M. ComoSee 3,5 Q.M.
G a r d a s e e 6,5 Q.M. N e u si e d se r S e e 7,9 Q.M. P l a t t e n S e e 18 Q.M.
2) Wenern Sce 110 Q.M. Wettern See 45 Q.M. Hjelmar See
25 Q.M. MalarSee 18 Q.M. Siljan See 8,2 Q.M. Lutea See 25 Q.M.
5) Enara See 60 Q.M. Saima See 75 Q.M. LLdoga See 320 Q.M.,
der grosite See in Europa. Onèga See 195 Q.M. Jlmen See 28 Q.M.^
4) Mauer See 1,g Q.M. Lowentin Hee V2 Q.M. Spirding See
2/.i Q.M.
5) Schweriner See 1,11 Q.M.
6) Lo ch L 0 m 0 nd 1,6 Q.M.
7) Der untere und obere See Erne 4 Q.M. See Neagh. See Killarney,
8) See von Ochrida. See von Janina 1,2 Q.M. See von Topolias.
9) Lago di Trasimeno. 2 Q.M.