403
Das Koni gr. Dänemark. Eintheilnng u. Wohnorte.
St. a. d. Eider. 2,600 E. Hafen. Schiffahrt. Handel. Husum. St. i. d. Nähe
des' Einflusses der Hnsumcr Ane in den Hever. 4,000 E. Neuer Hafen. Handel. Tou-
dern. St. a. d. Widaue. 3,000 E. Der Hafen der Stadt ist der Flecken Hoi er.
tt. Die Färöer [= ^reberinsesnj oder Färöer l— Schafinseln]. — 1. Lage: zw.
61° 20' bis 62° 20' N.Br. u. zw. 10°bis1t° 24' O. L. Im norbatlant. Ocean. 40
M. v. d. Shetlands Ins.; 85 M. v. Island; 120 M. v. Drontheim in Norwegen.
— 2. Größe. 22 Inseln, von denen 17 bewohnt sind, in. 23'/2 QM. — 3. Die
größten Inseln: Strom öe, 6'/2 QM. gr.; Oesteröe; Waagöe; Sud erbe.
— 4. Oberfläche. Felsige, größtenthcils aus vnlkan. Gesteinen bestehende Inseln.
Sehr schroffe, 1000 bis 2000' hohe Vorgebirge erhebe» sich am Meere, daher mau
sich an mehreren Stellen der jähen Küste wegen durch Seile ans den Böten auf's
Land winden lassen muß. Das Innere der Inseln erhebt sich in Absätzen [£an,re] und
endigt in hohen Spitzen sTinder]. Die höchsten Spitzen: Slattaretind auf Oesteröe
2,804'; Skjallingfjeld ans Strömöe 2,430'; Beineswere auf Suderöe 1,470'.
— 5. Das Meer, welches durch tiefe und reißende Strömungen die Inseln von ein¬
ander trennt, bildet zwar eine Menge Fjorde nnd Buchten, in denen theils Winterhäfen,
theils gute Ankerplätze sind, die Küsten aber werden häufig von sehr starken Stürmen
nnd gefährlichen Wirbelwinden heimgesucht. Alle Häsen frieren nie zu. — 6. Ausge¬
zeichnetes Jnselklima. Mittelwärme + 7 7/; beinahe 5“ wärmer, als das Klima
von St. Petersburg. Aeußerst milde Winter; feuchte und kalte Sommer, mit nur 12 V20
Mittelmanne. Neblige Lust; verändert. Witterung. Häufige Stürme und Orkane.
Längster Tag 20 St., kürzester Tag 4 St.; helle Morgen- und Abenddämmerung,
häufige nnd starke Nordlichter verlängern den Tag bedeutend. — 7. Einwohner:
8,150. Nachkommen von N orwegern, welche im 9. Jahrhundert, unzufrieden mit der
uneingeschränkten Herrschaft des Königs Harald Haarfagr sv. 862 — 934J, sich hier
niederließen. Lutheraner; zum Süft Seeland gehörig. Die Landessprache ist ein
selbstständiger Zweig des Altnordischen; Schrift-, Kirchen- und Gerichtssprache ist das
Dänische. — 8. Kultur. Kein Baumwnchs, aber viel Torf. Unbedeut. Ackerbau; etwas Gerste,
die nicht immer reif wird; Kartoffeln und Rüben. Hauptbetrieb der Bewohner ist die
Zucht der 80,000 Schafe und die Verarbeitung ihrer Wolle, die Jagd von wilden
Vögeln, besonders Eidergänsen, die in großen Mengen in den Felsen am Meeresufer
nisten. Bedeutender Fischfang, besonders von Dorschen und von Grindhvalen seiner Art
kleiner Walisische]. Bergbau auf Steinkohlen und Opale. Der Handel wird als Mo¬
nopol für königliche Rechnung betrieben. — 9. Die Färöer stehen unmittelbar unter
einem Amtmann und einem Landvogt. Zum Reichstag nach Kopenhagen senden sie
zwei Abgeordnete. — 10. Orte. Thorshavtt. Hauptstadt auf Strömöe. 800 E.
Lesest. Hafen. Haupthandelsplatz.
7. 2"sel Island. — 1. Island erhielt seinen Namen von einem Norweger
Floke, der 870 mitten im Sommer auf der Insel ankam und sich sehr verwunderte,
die Berge in dieser Jahreszeit mit Eis sdän. Jis] bedeckt zu finden. — 2. Lage. Im
nordatlant. Ocean. zw. 63° 24' bis 66° 33' N. Br. u. zw. 4° O. L. bis 7° W. L.
Der nördliche Polarkreis durchschneidet die Nordspitze, der Meridian von Ferro die Mitte
der Insel. 120 M. v. Norwegen; 30 M. v. Grönland. — 3. Größe. Von O. n.
W.' 65 M. l.; von S. nach Nord 45 M. br. 1,405 QM. gr. — 4. Küsten. Große,
bis 16 M. lange Busen n. Fjorde an der West- nnd Nordseite. Viele kleinere
Fjorde an der Ostküste. Die Südküste ist fast gar nicht zerrissen. 2 große Halbin¬
seln an der Westküste, durch d. Faxafjord getrennt. Eine große N.-W.-Halbinsel
zwischen dem Breida- und Skagestrands Fjord, durch eine 1 M. Landzunge mit
der Insel verbunden. — 5. Oberfläche. Die Küstengegenden mit ihren Thälern, die
mit dem lachendsten Grün bekleidet lind, sind die einzig bewohnten Gegenden. Das
Innere ist eine über 1000 OM. gr. schauderhafte Wüste. Kahle, bis 6,000' hohe
Berge, die von 2,500, nnd von 3000' an mit ewigem Schnee bedeckt sind, Gletscher,
die von den ungeheuren Schneemassen der Berge in die Thäler nnd selbst bis ins
Meer hinabgehen, schroffe Felsen und Hochflächen, tiefe Thäler nnd reißende Bergströme,
viele Vulkane und ungeheure Lavaströme sStecn-Aa — Stcinbach, genannt], heiße
Schwefelst Lehen, die glühende Dünste aushauchen, nnd heiße, hochaufspringende Quellen
geben dem Innern der Insel ein eigenthümlich wildes Aussehen. Island ist ein gro¬
ßer Centralvnlkan und der Mittelpunkt des isländ. Erschüttcrnngskreises
[S. p. 13. 14.]. Die vulkanische Kraft ist aus der Insel überaus thätig nnd
accßert sich in vielen vulkanischen Ausbrüchen, Erdbeben, heißen Quellen u. dgl.
Die Gebirge der Insel erreichen im SO. ihre größte Höhe. Hier liegen: Oeräfa
26 *