Das Königr. Schottland. Kultur. Verfassung u. Verwaltung.
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3. Verfassung und Verwaltung. Schottland hat mit Engl,
die Verfassung, das Parlament, die Centralregierung, das Heer u. die Flotte,
die Rechte u. Abgaben gemein; dock behielt es seine bürgerlichen Gesetze u.
3 oberste Gerichtshöfe, die sämmtlich in Edinburgh sind.
4L Siidschottland o. die Niederlande 8). 17 Shires n. 1 Stewartry. — 1.
Berwickshire [bcrricf—]. f Greculaw. Fl. a. Black. 4,000 E- Dunse [dönsj.
Fl. 2,700 E. Wichtigste Viehmärkte Schottlands. Scholastiker Du ns Dcotus,
geb. 1274, t 1308. Halido» Hill; Hügel bei Bcrwick. Sieg der Engländer
unt. Eduard III. üb. die Schotten unt. dem Regenten Archibald Douglas 19. Aug.
1333. — 2. Ost Lothian [loddhien] o. Hadding ton shire. -s Haddington. St.
a. d. Tyne. 4,000 E. Steinkohlen- u. Getreidehdl. Dunbar. St. a. d. Nordsee.
з, 000 E. Haf. Hdl. Sieg Cromwells üb. die Schotten 3. Sept. 1650. Preston-
pans sprest'npäns]. Fl. a. d. Nordsee. 3,000 E. Hafen. Starker Austernfang.
Großes Vitriolwerk. Sieg des Prätendenten Carl Eduard Stuart üb. den General
Cope 21. Nvv. 1745. — 3. Mid- o. Mittellothian o. Edinb u rghshi re.
t Edinburgh. In 55° 37' 20" N.Br. u. 14° 29' 35" O. L. 72 M. v. London.
Hauptst. v. Schottl. a. Busen des Forth. 200,000 E. Auf 3 Hügelzügen, die v. W.
и. O. lausen n. durch liefe Schluchten getrennt sind. Altstadt, der Sitz der untern
Klasse, auf d. mittl. Hügelreihe; St. Leonhardshill, der Sitz der Mittelklasse ».
der Universitätsverwandten, ans der südl. Hügelreibe; Neustadt, der Sitz der reichen
u. vornehmen Welt, auf der nördlichen Hügelreihe. Uraltes festes Schloß Edinburgh-
Castle auf einem 400' h. Felsen in der Altstadt; Residenz der älteren Könige von
Schottland; Aufbewahrungsort der alten Kronjuwelen. Ehem. Königs. Restdenzschloß
Holyroodhouse shohlyrndhaus — heil. Krenzhansj; einst v. Maria Stuart be¬
wohnt. 24 Kirchen u. 28 Bethäuser. Das alte Parlameutsgcbäude. Admiralität.
Börse. 108' h. chines. Thurm, zu Ehren Nelsons. 136' h. Säule m. d. Statue des
fchott. Lords Melville. 11 Hospitäler. 60 milde Stiftungen. Mehrere Theater. Viele
wissensch. Anstalten ». gelehrte Vereine. Ititi», v. 1581. Sternwarte. Viele Fabr.
Sehr bedeut. Handel. David Hume shnhm], Philosoph, geb. 1711,1-1776. Wal¬
ther Scott, Dichter u. Geschichtschreiber, geb. 1771, -s auf seinem Landsitz Abbots-
fort bei Edinburgh 1832. Eine Häuserreihe von */* St. Länge verbindet Edinburgh
mit Leith [liddsj. 31,000 E. St. am Busen des Forth. Hafen v. Edinb. Fabr.
Schiffb. Häringsfischerei. Lebh. Hdl. — 4. Weftlothian o. Linlithgowshire
slinliddsgo—]. f Liülithgow. St. 1 M. v. Bus. des Forth. 5,000 E. Ehemal.
Hier ist die Zucht des Rindviehs, darunter eine Rasse ohne Hörner, von kleinen, aber
im Klettern geschickten Pferden [Ponies], von Schafen mit sehr schmackhaftem Fleische,
die Jagd v. verschiedenem Wild u. v. unzähligen Wasservögeln au den Küsten, auf
den Klippen u. Inseln, so wie die Fischerei i» den Flüssen, Seen u. Meeren, bes.
die Häringsfischerei in der Nordsee, v. d. größten Wichtigkeit. Der Bergbau liefert
Silber, wenig Kupfer, viel Eisen, Blei ». Steinkohlen. — 2. Die Fabriken in
Südschottl., besond. in Glasgow, Edinburgh, Paislcp, Dundee, Aberdeen ». a. a. O.,
wetteifern mit den englischen. Sie liefern Leinen-, Baumwollen- u Seidew., Glas,
Seife, Leder, Eisenw. n. dgl. An den Küsten bereitet nian Soda lKelp; aus d. Salz¬
pflanzen. — 3. Lebhafter Handel, bes. Seehandel. Ausfuhrartikel: Getreide,
Vieh, Ffiche, verschied. Fabrikate, bes. Leinen-, Baumwollen- u. Seidenw. Beför¬
derungsmittel. Gute Landstraßen. 200 M. l. Eisenbahnen. Einige schiffb. Flüsse,
2 Kanäle: der 7*/, M. l. Kanal v. Glasgow zw. dem Flusse Clyde u. Forth n.
den Städten Glasgow u. Edinburgh; der 13 M. l., sogar für Fregatten fahrbare
kaledonische Kanal v. Fort William bis zur St. Jnverneß. Gute Häfen, darunter
20 größere, welche Rhederei treiben. Handelsstädte: Edinburgh m. Leith; Glas¬
gow; Dundee; Aberdeen; Grecnock. — 4. Für die geistige Bildung des Volks ist
durch bie presbyterian. Kirche viel besser gesorgt, als in England, Wales u. Jreland,
indem bei jedem Kirchspiele eine eigene Schule ist. Mehrere gute höhere Lehranstalten.
4 Universitäten mit großen Bibliotheken zu Edinburgh, Glasgow, Aberdeen ». St.
Andrews. Königl. Societät der Wissensch. zu Edinburgh. Sternwarte zu Edinburgh.
') Politische Eintheilnng v. Schottland. 30 Shires o. Grafschaf¬
ten ». 2 Stewartries o. Vogtcien. Nicht alle Grafschaften haben eine Unter-
abtheilung; nur die größeren Grafschaften sind in 2 bis 6 Distrikte zerlegt. Die
Hauptstädte der Grafsch. sind mit einem f bezeichnet.
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