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Erste Abtheilung. Europa.
Binnengewässern. Eine Menge von Teichen u. Lagunen an der Ost-
und theilweise auch an der Südküste; aber wirkliche Seen, mit Ausnahme
von kleinen Bergseen, fast gar keine. Größter See: der Albufera bei
Valencias. — 7. Klima. Sehr große Berschiedenheit nach wagerechter
da kleine Seen mit gesalzenem Wasser. — 10. Die andalusische Tiefebene. Vom
mittlern und untern Guadalquivir bewässert. Zwischen dem andalusischen Scheide¬
gebirge, dem Bergsystem von Granada u. dem Golf von Cadiz. Bis 300' u. 400'
h. 250 QM. gr. Sie beginnt bei Montro unterhalb Andujar und zerfällt in die
Campiña de Cordoba und in die Ebene von Sevilla. Große Sandanhäu-
fungcn zwischen der Mündung des Guadalquivir und dem Tinto, las Arenas gor¬
das [= großer, wüster Dlaum] genannt. Große Moräste, la Marisma, zwischen
Tinto- u. Guadiana-Mündung. — 11. Kleinere Tiefebenen liegen an der Ostküste,
besonders in Valencia, wo sich die paradiesische Huerta [= Garten) von Valencia be¬
findet, und in Murcia. — 12. Gesteine. Mehr als */3 in der SW. Hälfte der iberi¬
schen Halbinsel bestehen ausschließlich aus Granit, Gneus u. Glimmerschiefer,
aus Grauwacke u. Thonschiefer. In der NO. Hälfte dagegen herrschen die
Flötzg^birgsarten und tertiären Gebilde vor. Von den secundären Gebilden
ist die Steinkohlen gruppe auf Asturien u. das nördliche Leon beschränkt; dagegen
ist die Trias, die Jura- u. Kreidebildung sehr verbreitet. Die Triasgruppe
bildet des südlichen Tafellandes und einen großen Theil von dessen Südabhange,
die Jurabildnng fast ausschließlich den östlichen Saum des centralen Tafellandes
und die breite Gebirgsumwallung der SO. Küste, die Kreide gruppe den größten
Theil Nordspaniens. Tertiäre Ablagerungen erfüllen den bei weitem größten
Theil der beiden Hochebenen und die geräumigen Bassins, durch welche der Ebro, der
untere Tajo, der Guadiana u. der Guadalquivir strömen. Alluvialbilduugen fin¬
det man in größeren Massen blos an den Mündungen größerer Ströme, besonders an
denen des Tajo, Guadiana, Guadalquivir u. Ebro. Die vulkanischen Massen
erreichen überall nur eine geringe Ausdehnung und sind blos längs der Küste in der
SO. Hälfte der Halbinsel zu etwas größerer Entwicklung gelangt.
5) Gewässer. — I. Gebiet des aquilanischen Meeres. Kleine, rasch
fließende Küstenflüsse, darunter die Bidasso a [Oeaso], Grenzfluß gegen Frankreich.
— II. Gebiet des atlant. Oceans. 1. Der Minho sminjo. Lätm. Weil er
viel Minium o. Mennig mit sich führte und sein Wasser daher eine rothe Farbe hatte,
auch Minius]. Aus dem See Fuente in Galicien. Theilweise Grenzfluß zwischen
Spanien und Portugal. L. Z. : der Sil. 2. Der Duero [DuriusJ. Größter
Fluß der iberischen Halbinsel. Aus 2 Bächen gebildet, die die Abflüsse von 2 in den
Montes de Urbion gelegenen Bergseen sind. Bewässert die Hochebene von Altcastilien
und Leon. Zum Theil Grenzfluß gegen Portugal, das er oberh. Torre de Moncorvo
betritt. Bei Zamora für Kähne fahrbar, a. R. Z. Der Pisuerga spiswérga.
Pisoräca]. Der Esla [Astüra]. b. L. Z. Der Ad ayo. Der T orines. 3. Der
Tajo stacho. Tagus], Vom Westabhange der Muela de Sau Juan. Bewässert
die Hochebene von Nencastilien u. Estremadura. Zum Theil Grenzfluß gegen Portugal,
wo er schiffbar wird. Trübes, schmutziges, oft stagnirendes u. sumpfiges Wasser, a.
R. Z. Der Sarama [dirama]; ni. dem Henares señares. Tagonìus] rechts und
dem Manzanares links. Der Alberche sakbertsches. DerTiötar. DerAlagon.
b. Die linken Zuflüsse sind bloße Bäche, die im Sommer versiegen. 4. Der
Guadiana [Anas. Arabisch: Ouadi o. Gouadi Jana — Fluß Janach Der Quell¬
bach des Stromes bildet sich aus einer Reihe sumpfiger Teiche, las Lagunas de
R nid era genannt, auf dem Plateau v. Alcaráz in der südlichen Mancha. 9 M. v.
seinem Ursprung verliert sich der Bach in Sümpfen. Etwa 4 M. westl. von dieser
Stelle bricht er aus einigen sehr wasserreichen, gewaltsam heraussprudelnden großen
Quellen [ nacimiento8 ] hervor , die man lo8 ojo8 de Guadiana o. die Augen des
Guadiana nennt. Bewässert die Hochebene von Neucastilien ». Estremadura. An 2
Stellen Grenzfluß gegen Portugal. 3 Mündungen. Schiffbar bei Mertola. a. R.
Z. Der Gigüäla; mit dem Zancara rechts, b. L. Z. Der Jabalón [chawalonj.
Der Zuja szuchaj. Der Ardila. 5. Der Guadalquivir [ —kibir. Arabisch:
Wàd-al-kibir — großer Fluß. Baetis], Der kürzeste Strom der Halbinsel. Für
Spanien der wichtigste Strom, weil er der wasserreichste und deßhalb der brauchbarste
für die Schiffahrt ist. Von der Sierra de Cazorla. Bewässert Andalusien. Im