Full text: Besonderer Theil (2)

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Erste Abtheilung. Europa. 
selnd eben und gebirgig; aber nirgends sinkt sie, außer in den Flußthälern, 
besonders im Rhein- und Donauthal, zum Niveau des Tieflandes herab. 
4. Das deutsche Mlttelgebirgsland zerfällt in 3 Haupttheile: in das 
Plateau von Deutschland; in das hercynische Kettensystem 
und in das niederrheinische Schiefergebirge. 
U. Das Plateau von Deutschland. 
5. Grenzen: schweizerischer Jura, schweizerische Hochebene und Al¬ 
penland im S.; Karpathen im O.; hercynisches Kettensyftem und östlicher 
Theil des niederrheinischen Schiefergebirges im N.; französisches Mittelge¬ 
birge im W. Länge von W. nach O.: 100 Meilen. Breite von S. 
nach N.: 40 Meilen. Flächeninhalt: 3800 Q.M. Es ist ein Pla¬ 
teau zweiter Klasse, keine Plattebene, sondern eine wellenförmige Hochebene, 
welche von 3 Bergzügen, von einem mittlern, westlichen und östlichen, 
durchschnitten ist. Dadurch wird es in 5 Stufen, in eine südliche, west¬ 
liche und östliche zerlegt. 
6. Der westliche Ber^zug des Plateaus von Deutschland; vom 
Rhein zwischen Waldshut und Basel gegen N. bis zur Werra und Diemel; 
50 Meilen lang. 7 Glieder. 
a. Der Schwarzwald [Abnoba]; zwischen Rhein im S., Pfinz 
im N., der mittelrheinischen Tiefebene im W. und der schwäbischen und 
fränkischen Terrasse im O.; von letzterer ist er geschieden durch eine Linie 
von der Wutachmündung über Bondorf, Löffingen, Villingen, Alpirsbach, 
Dornstetten, Nagold bis Pforzheim. Er liegt in Baden und Württemberg. 
Länge von SW. nach NO. 22 M.; Breite im S. 5, im N. 2^ Meilen; 
Flächeninhalt: 00 Q.M. Ein von vielen Thälern durchfurchtes Massenge¬ 
birge mit steilem durch viele Bergruinen geschmückten Abfall gegen S und 
W., mit sanfter Abdachung gegen O. und N. Kalte Hochflächen. Mittlere 
Höhe 2,600 — 2,900'; oberer Schwarzwald bis zum Kinzigthal bis 4,000'; 
unterer Schwarzwald 1,600 — 3,000'. Viele breite und abgerundete Berg¬ 
gipfel: Feldberg 4,656'; Belchen 4,397'; Blauen 3,586'; Hor¬ 
nisgrinde oder Katzenkopf 3,550'; Kniebis mit Roßbühl 2,992'*). 
b. Das Nkckargebirge; zwischen Schwarzwald, mittelrheinischer 
Tiefebene, Odenwald und fränkischer Terrasse; in Baden. Steilabsall gegen 
W.; wellenförmig; gut angebaut. Mittlere Höhe: 1,200'. Der basaltische 
S t e i n s b e r g.1 2 3) 
1. Gestein: Granit, Gnens und Glimmerschiefer im südwestlichen und west¬ 
lichen, bunter Sandstein im östlichen Theil vorherrschend. Mehrere Höhlen: Erd¬ 
mannshöhle im O. von Schvpsheim. Mineralienreichthum. Viele berühmte Bäder: 
Wildbad; Baden; Rippoldsau; Badenweiler. 
2. Viele, klare Gewässer, a. Rheinsystem: Wutach; obere Alb; Wiese; Elz 
mit Treisam; Kinzig; Nench; Murg; untere Alb; Pfinz; Enz mit Nagold, d. Do¬ 
na usy st em: Brege und Brigach. c. Mehrere Hochseen: Feldsee 3,100'; Titisee 
2,600'; Mumclsee 3,186'; wilder See 2,516'. 
3. Viele finstere Tannenwaldungen; am Wcstabhang Laubhölzer. Wenig Acker¬ 
bau; am Süd- und Wcstabhang Weinberge und Obstbäume. Viehzucht. Bergbau 
auf etwas Silber, Blei, besonders auf Eisen; Hütten- und Hammerwerke. Beträcht¬ 
liche Holzflößerei; Strohflechtcrei; wichtige Fabrikation'der Schwarzwälder Uhren. 
2) 1. Ostgrenze: eine Linie von Pforzheim über Knittlingen nach Eppingen 
und von da die Elsenz bis Reilsheim. Nordgrenze: eine Linie von Reilsheim 
bis Wiesloch. 
2. Gestein: Muschelkalk; Keuper; Lias. Salzlager. 
3. Flüsse: a. Rheinsystem: Saalbach; Krieg; Kraich; Leimbach; Elsenz.
	        
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