III
Naturgeschichte.
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Zweig vom Pfefferstrauche.
Asten und den schmalen, aber graugrünen
Blättern einem Weidenbaume in hohem Grade.
Zeine weißen Blüten gleichen denen des Ligusters,
der bei uns gern zur 5lnlage „lebender Decken"
verwendet wird. Die schlehenähnlichen Ztein-
früchte liefern ausgepreßt das wertvolle Gliven-
oder Baumöl. Die bessern Glsorten dienen als
Zveiseöl („provenceröl", weil besonders in der
Provence gewonnen); die geringeren werden
zur Herstellung von Zeisen, sowie als Brenn-
und Zchmieröle verwendet.
7. Der pfefferftrauch wird außer in
vielen andern heißen Ländern besonders in Ost¬
indien und auf den Zundainseln angebaut. Er
klettert gleich dem Efeu mit Hilfe von Wurzeln
an Ztämmen und Ztützen empor. Kus den
unscheinbaren Blüten entwickeln sich rote Beeren,
die je einen hartschaligen Samen umschließen,
werden die Früchte unreif abgepflückt und ge¬
trocknet, dann schrumpft das Fruchtfleisch zu¬
sammen, und man erhält den „schwarzen
Pfeffer". Läßt man sie dagegen vollkommen
reif werden und beseitigt das Fruchtfleisch, so liefern sie den „weißen Pfeffer".
8. Der Iimtbaum wird auf Ceylon in Strauchform gezogen, haben die Stämme eine
Stärke von etwa 4 cm erreicht, dann schneidet man sie ab und löst von Stamm und Asten
die Rinde los. Werden die Rindenstücke getrocknet, so rollen sie sich zusammen, nehmen eine
rotbraune Farbe an und kommen als Zimt in den Handel.
9. Der Muskatnutzbaum ist auf den Molukken heimisch, wird aber auch auf den
Antillen angebaut. Die walnußgroße Frucht enthält einen steinharten Samen (8.), der die
Muskatnuß liefert. Umgeben ist der Same von einem
karminroten, zerschlitzten Gebilde (8.), das als „Muskatblüte"
in den Handel kommt.
10. stuf den Molukken hat auch der Gewürz¬
nelkenbaum seine Heimat. Er hat sich aber über alle
heißen Länder verbreitet. Seine getrockneten Blütenknospen
sind die sog. Gewürznelken.
11. (Ein kostbares Gewürz liefert uns in ihren
schotenförmigen Früchten die vanille. Sie ist eine Rletter-
pflanze aus den Urwäldern des tropischen Amerika, wird
gegenwärtig aber in vielen Teilen der heißen Zone angebaut.
12. Die Baumwolle wird von verschiedenen kraut-, strauch-
und baumartigen Pflanzen gewonnen, die in allen wärmeren Ländern
der Erde angebaut werden. Sie haben große, mehrlappige Blätter
und gelbe Malvenblüten. Kus der reifen Fruchtkapsel quillt ein mächtiger Haar¬
schopf hervor. Die haare (Bedeutung?) haben eine Länge bis zu 5 cm und sitzen an den
erbsengroßen Zamen. Sobald sich die Kapseln zu öffnen beginnen, werden sie einge¬
sammelt. Die haare werden van den Zamen abgelöst, gesponnen und entweder als Garn
Zranke-Schmeil, Realienbuch. Rusg. A. III. Naturgeschichte. 8
Muskatnuß.
Blütenknospe
des Gewürz¬
nelkenbaumes,
längs¬
durchschnitten.