Der deutsche Bund. 75
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Seide, Baumwolle u. a. m.
Kirchlichen Verhältnissen nach gehören Deutschlands
Bewohner der katholischen, der lutherischen, der re-
formirten und der unirten Kirche an, neben denen sich
noch kleine Kirchlein und Sekten befinden. Gering ist die
Zahl der zur griechischen Kirche sich bekennenden, dagegen
die Zahl der Juden beläuft sich fast auf */2 Million.
Die Zahl aller Katholiken beläuft sich auf 21 y2 und
die der Protestanten auf 18y2 Million. Im Allgemeinen
ist der Norden Deutschlands protestantisch, der Süden
katholisch.
Die deutsche Sprache, die Mutter mehrerer anderen
Sprachen, übertrifft alle neueren Sprachen an Reichthum,
Kraft und Bildsamkeit und wird in den genannten Be¬
ziehungen vielleicht nur von der griechischen Sprache über¬
troffen. Sie zerfällt in zwei Haupt-Mundarten, das Ober¬
deutsche und Niederdeutsche. Ersteres wird in den
gebirgigen Gegenden, und letzteres in den Flachländern
gesprochen. Aus beiden Mundarten zusanimen bildete sich
im 16. Jahrhunderte, besonders durch Luthers Bibelüber¬
setzung, das Hochdeutsche, welches seitdem Schriftsprache
und Sprache der gebildeten Stände durch ganz Deutschland
geworden ist. —
Der deutsche Bund.
Es gelang den Römern nicht, die Deutschen ganz zu
überwältigen, trotzdem sie Festungen und Verschanzungen am
Rheine und an der Donau anlegten. Die kleinen Völker-
ffämme der Deutschen schlossen, um ihre Freiheit besser zu
behaupte^, größere Verbindungen. Solche Verbindungen ent¬
standen am Rheine unter den Alemannen, die bis zum Aus-«
ffuß des Mains hin ihre Gauen hatten; ferner unter den
Franken zwischen dem Rheine, dem Main, der Lahn und