3. Nord-Europa.
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vielen Meeresbuchten, Landzungen, Vorgebirgen, überall Steil¬
küsten, Engpässen, Wasserfällen und mit Hülfe der Alpenseen
doch Kanalverbindungen von einem Meere zum andern, wie
in England. Küstenflüssc nur einige Meilen lang, aber was¬
serreich. Im N. Theile des Landes liegt der höchste Berg
Ben-Evis 4400 Fuß hoch, in dem rauhen Berglande, des¬
sen Einwohner die Be rg sch o tten oder Hochländer sind. —
Meerbusen (Frith ol'F.) des Forth vor Edinburg vorbei
landeinwärts tief einschneidend. Alpen feen (Loch) Lom»
mond und Neß. Caledonischer Kanal gewährt Bin¬
nenschifffahrt von Inverneß bis zur Insel Mull. Glasgow-
Kanal von der Stadt Glasgow bis zur Spitze des Forth. Der
Boden nur mittelmäßig fruchtbar, das Klima kaum so kalt
wie in Niederdeutschland; der Himmel fast immer trübe, im
Hochlande heiter, aber mit strengen Wintern. Produkte:
Waldungen, Steinkohlen, Marmor; sehr fischreiche Küsten
und inländische Gewässer; auf denbenachbartenInseln
Seevögel, besonders Eidergänse. Fabriken und
Handel mehr als im übrigen Europa, aber weniger als in
England. Schulen und Universitäten nicht so schlecht als in
England, aber dennoch keinesweges die allerbesten in ganz Eu¬
ropa, wie man sich im Lande selber dessen rühmt („die Schot¬
ten sind das unterrichtetste Volk auf der Welt"). In der Sit-
tenreinheit hat das schottische Volk sowohl in Städten als auf
dem Lande den Vorzug vor den Engländern, den Deutschen und
den meisten europäischen Völkern wenigstens bisher gehabt.
Eintheilung in Süd-, Mittel- und Nord-Schottland,
welche zusammen 19 (8dires) Grafschaften enthalten.
Edinburg unweit der Ostküste, mit dem Seehasen Leith,
jetzt über 200,000E. Hauptstadt, Hafen, Universität,,Handel.
Glasgow unweit der Westküste, die volkreichste Stadt des
Landes, 270,000 E. Hafen, Handel, Universität.
Paisley, Binnenstadt, 60,000 E. Hauptfabrikort.
Neu-Aberdeen, Seestadt, 50,000E. Hafen, Univ.
Inverneß an der Ostküste, 15,000 E. Hptst. des Hochlan¬
des. Anfang des caledonischen Kanals. /
Die hebridischen Inseln in W., darunter Isla,
Mull, Skye und Lewis die größten; ganz klein sind Sanct-
Kilda, die entlegenste, und Staffa mitder Fingalsh öhle.
In N. jenseits der Pentland-Straße liegen die or-
kadischen oder Orkneys-Inseln, darunter Pomona
oder Main land die größte; noch entfernter die shellä'ndi-