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II. Länderbeschreibung.
Menschen unbewohnt bis zum Jahre 1833, wo die Engländer
hier eine Colonie von 30 Einwohnern gründeten, jetzt in
Besitz der benachbarten Argentiner (la Plata - Nepubl.) welche
angeblich einen Statthalter (Gouverneur) angestellt haben.
Die Nordküste des San dw i ch l a n d e s, 59° SBr., ist
vor Eis (§. 21) nicht zugänglich, eben sowenig Neu-Süd»
Shetland unter 61° SBr.
Zn Mittel-America.
§. 117. Das neu benannte Festland und
die Westindischen Inseln.
A. Das Festland, vormals spanische Generalcapi-
tainecie Gua tim ala, neuerlich ein aus 5 Freistaaten zu¬
sammengesetztes Bundesland von 13,000 □ M. und etwa
2 Mill. Einw., welches sich
Mittel-America
nennt, ein hochliegendes Gebirgsland auf den Andes, welche
nur an einer Stelle, in der Gegend des Nicaragua-Sees,
unterbrochen sind, noch vulkanischer als Mexico, auch mit
eben so glücklichem Klima im ganzen Binnenlande und eben
so ungesunder Luft an beiden Seeküsten wie im Nachbar¬
lande Mexico, übrigens gleichermaßen reich an kostbaren
Mineralien und Vegetabilien, die dort §. 110 namentlich
angeführt sind und wozu noch 2 Erzeugnisse hinzukommen,
die Mittel-America vor Mexico voraus hat: aus dem Thier¬
reiche die bekannte Cochenille zu Scharlachfarben, und
aus dem Pflanzenreiche der mit jedem Jahre immer haust-
ger angebauete Indigo, der in keinem Lande einen so ho¬
hen Grad von Güte hat als hier, und den deßhalb die Eng¬
länder als Hauptausfuhrartikel nach Jamaica mitnehmen.
Zwischen beiden Weltmeeren, dem westlichen oder atlantischen
an der Ost- und dem östlichen oder stillen Ocean an der
Westseite, ist die Lage zum Welthandel höchst günstig, um
so mehr, da der Nicaragua-See (170 □ M. groß, nach
den neuesten Berichten 128 Fuß über dem östlichen, 120
Fuß über dem atlantischen Meere liegend) zur Ostküste hin
den wasserreichen schiffbaren Abfluß San Juan- oder Ul-
loa-Strom hat, und die Erdenge zwischen der Westküste
und dem See, eine nur 4 Meilen breite Niederung, die
seit dem letzten Jahrzehend von der Landesregierung gern