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der Prinz von Preußen (jetzt König Wilhelm I.) den Grund¬
stein und im August 1851 sein königlicher Bruder bei Ent¬
gegennahme der Huldigung der hohenzollernschen Unterthanen den
Schlußstein zum Gewölbe eines neuen Außenwerks der nunmehr
wieder befestigten königlichen Stammburg gelegt haben, ward an
ihrer würdigen und stattlichen Wiederherstellung fort imb fort rüstig
gearbeitet, so daß sie jetzt als ein herrlicher Schmuck des Reiches
der königlichen Hohenzollern dasteht, das sich vom Fels zum Meere
mächtig ausdehnt.
36. Der hohe Staufen.
In der Mitte des schwäbischen Landes, fast gleich weit vom
Rhein, vom Lech und dem Bodensee entfernt, erhebt sich der
hohe Staufen, ein kegelförmiger Berg, auf dessen Gipfel einst
das Stammhaus der schwäbischen Herzoge und Kaiser gestan¬
den hat. Weithin ist des Berges Haupt sichtbar, und du magst
kommen, von welcher Richtung bu willst, so zeigt sich dir sein kahler
Scheitel. Er beherrscht eben so die Gegend und die niederen Berge,
wie die mächtige Regentenfamilie, die einst hier hausete, die niedern
Geschlechter und die Landschaft umher beherrscht hat. Der baumlose
Gipfel des Berges gewährt eine herrliche Aussicht. Gegen Süden
übersieht man die schwäbische Alp mit ihren begrünten Höhen
oder zackigen Felsen; hinter ihr ragen in bläulicher Ferne, wie
Wolken am Horizont, die Schneegebirge Tvrols und der Schweiz
hervor. Gegen Westen erblickt man die schönen Gegenden, die der
Neckar durchströmt: das reiche würtembergische Unterland,
das schwarzwalder Gebirge, und in weiter Ferne die Berge
Lothringens. In einem schönen Halbkreis gelagert, von Nord¬
west bis Nordost, von der Mündung des Neckars bis zum Aus¬
flusse des Lechs begrenzen die limburgischen und fränkischen
Waldungen den Horizont, und verhindern die weitere Aussicht.
Dies sind die äußersten Linien des Kreises, von dem dieser Berg
der Mittelpunkt ist.
Aber innerhalb dieses Kreises, welch' eine bunte Landschaft, welch'
schönes Gemälde! Wie alüvechselnd Thal und Berg, Wälder, Fluren
und Flüsie! Welche Menge von Höfen, Dörfern und Städten, die
allenthalhen, bald mehr, bald minder versteckt, mit ihren Thürmen
und schimmernden Dächern und Zinnen einen ungemein heitern An¬
blick gewähren. Ganz nahe, dem Anscheine nach nur einen Stein¬
wurf weit, liegt am nördlichen Fuße des Berges die Stadt Gemünd,
ehemals ein Eigenthum des h ohmstau fischen Hauses. Eben so nahe,
nur auf des Berges südlicher Seite, breitet sich in einem frucht¬
baren Thäte das schöne würtembergische Städtchen Göppingen
aus, das gleichfalls zu dem Besitzthum der hohenstaufischen Familie
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