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b) Die Bodenschätze.
Wir haben zuletzt gesehen, daß es die Fruchtbarkeit des
Bodens nicht allein sein kann, welche ein Volk reich macht!
Sch.: Die Staaten mit dem fruchtbarsten Boden sind nicht die reichsten.
Das sahen wir an den südlichen Halbinseln, auch an Ungarn und Rußland.
— Bei den drei südlichen Halbinseln könnte man die Schuld vielleicht auf
die große Hitze schieben! Sch.: Aber in Rußland und Ungarn nicht- denn
bis die Hitze so recht einsetzt, ist die Ernte in der Regel schon geborgen.
Es scheint aber noch etwas anderes maßgebend zu sein als die Fruchtbarkeit
des Bodens, besonders in Staaten mit dichter Bevölkerung! Sch.: Da würde
der Boden allein gar nicht so viele Menschen ernähren können. Da muß
die Industrie hinzutreten. Soll sich diese aber entwickeln, so müssen Kohlen
und Eisen vorhanden sein, und am günstigsten sind die Länder dran, wo
beide in Verbindung auftreten, also das Deutsche Reich, England, Belgien.
c) Die Bevölkerung.
Ich denke, auch Spanien braucht sich seiner Bodenschätze nicht zu
schämen! Sch.: tDir haben ja gehört, daß es alle Mineralien befitzt; aber
seine Bergwerke lagen lange unbenutzt; erst seit Ausländer sie angekauft
haben, sind sie wieder in Betrieb genommen. Und trotzdem das Land so gut
versorgt ist, wird alles Mineral ausgeführt und im Ausland verhüttet. —
Aber es ist ja kaum 100 Jahre her, seit Kohlen und Eisen diese große
Rolle spielen! Englands Reichtum aber ist noch 100 Jahre älter! England
war damals nicht viel besser gestellt als Holland, das auch heute noch ohne
Industrie so reich ist! Sch.: Damals waren es der Handel und die Kolonien.
— Als ob Spanien und Portugal keinen Handel und keine Kolonien gehabt
hätten! Sch.: Aber wir haben in der Geschichte gehört, wie die Spanier
ihre Kolonien zwangen, an niemand anders zu verkaufen und von niemand
anders zu kaufen als vom Mutterland. Die Engländer dagegen und die
Holländer gewährten Freihandel. Dadurch wurden die englischen und
holländischen Kolonien immer blühender, die spanischen und portugiesischen
gingen immer mehr zurück. — vor allem aber gingen englische und holländische
Bauern in die Kolonien und erarbeiteten sich dort ein vermögen. Die
Spanier und Portugiesen aber hatten diesen Trieb nicht, sie wollten mühe-
los reich werden und warfen sich als Ausbeuter auf diese Länder. Aus all
dem sehen wir, worauf es noch ankam bei der Entwicklung des Vermögens
der einzelnen Völker! Sch.: Die Leute selber kommen am meisten in
Betracht: es fragt sich, wer geschickt und fleißig genug ist. — Run ist es
aber kein Zufall, daß gerade die Völker, welche ihr als wohlhabend kennt,
sich so zeigen. Ich will euch eine Reihe von Namen nennen: vielleicht läßt
sich aus ihnen etwas entnehmen! Also: