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3. In liebenden Gedanken 5. Zu seinem Paradiese,
sieht man sie fröhlich blüh'n; zu seiner schönen Welt,
sie möchten mit den Ranken die nimmermehr, wie diese,
den Gärtner all' umzieh'n. in Staub und Asche fällt.
4. Und wann ihr Tag gekommen, 6. Hier muß das Herz verglühen,
legt er sie an sein Herz, das Weizenkorn verdirbt;
und zu den sel'gen Frommen dort oben gilt ein Blühen,
trägt er sie himmelwärts, — das nimmermehr erstirbt.
7. Du Gärtner, treu und milde,
o laß uns fromm und fein
zum himmlischen Gefilde,
zum ew'gen Lenz gedeih'n!
111. Schifffahrt.
1. Wie ein Schifflein auf dem Meer 2.-Eine schwache Bretterwand
schwebt das Leben Uber'm Tod, trennet dich von deinem Grab,
oben,,unten, rings umher . eines Hauches Unbestand
von Gefahren stets umdroht. wiegt dich schaukelnd auf und ab.
3. Seien Lüfte noch so klar,
sei die Tiefe noch so still:
In Gefahr ist immerdar,
wer durch's Leben schiffen will.
112. Die Kapelle.
1. Droben stehet die Kapelle, 2. Traurig tönt das Glöcklein nieder,
schauet still in's Thal hinab; schauerlich der Leichenchor;
drunten singt bei Wies' und Quelle stille sind die frohen Lieder,
froh und hell der Hirtenknab'. und der Knabe lauscht empor.
3. Droben bringt man sie zu Grabe,
die sich freuten in dem Thal.
Hirtenknabe, Hirtenknabe!
dir auch singt man dort einmal.
113. Was der Kirchhof erzählt.
Vor mehr als 2000 Jahren gab es einen großmüthigen Re¬
genten, welcher sich von einem besonders hiezu angestellten Diener
bei jedem Gastmahle und sonst immer die Worte vorsagen ließ:
Bedenke, o König, daß du sterben mußt! — Wir geringen Leute
können nun freilich einem so reichen Potentaten es nicht gleich
thun und ebenso uns einen eigenen Beamten hierfür halten. Aber
der liebe Gott sorgt doch gehörig für einen derartigen Mahner.
Da draußen vor dem Orte, wo der Weg vorüber führt, hält
mehr als Einer über die Kirchhofsmauer seinen Finger gegen uns
empor; und ist ein stummer Wink von Grabeskreuzen nicht bere¬
deter, als ein Wort? — Gehst du auch in diesen Garten nicht
hinein, das schwarz angestrichene Thor besagt dir schon genug.
Es ist jetzt vielleicht zu; aber es hat Angeln und ein Schloß, und