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Meer gekommen ist. Also müssen ^lle Kräfte und Elemente die 
wohlthätigen Absichten des Schöpfers befördern, Schnee und Re¬ 
gen, Blitz und Hagel, Sturm und Wind, die seine Befehle ausrichten. 
4. Aber das ist ja eben die Plage des Landmannes! Daher 
kommt also das viele Unkraut im Garten und auf den Aeckern, 
das der schönen gereinigten Saat Raum und Nahrung stiehlt, so 
viele Mühe macht und doch mit aller Geduld und Sorgfalt nicht 
vertilgt werden kann. — Die Sache ist nicht so schlimm, wie sie 
scheint. Denn zum Ersten, so ist der Mensch nicht allein auf 
der Erde da. Viele tausend Thiere aller Art, von mancherlei 
Natur und Bedürfnissen wollen auch genährt sein und warten 
auf ihre Speise zu seiner Zeit. Manche davon sind uns unent¬ 
behrlich, und wir wissen’s wohl; manche schaffen uns grossen 
Nutzen, und wir wissen’s nicht, und es muss doch wahr bleiben, 
woran wir uns selber so oft erinnern, dass sich eine milde Hand 
aufthut, und sättigt Alles, was da lebet, mit Wohlgefallen. Zum 
Andern, so hat doch der Mensch auch schon von manchem Kräut¬ 
lein Nutzen gezogen, das er nicht selber gesäet und gepflanzet, 
nicht im Frühlingsfrost gedeckt und in der Sonnenhitze begossen 
hat. Und eine einzige unscheinbare und verachtete Pflanze, de¬ 
ren Kraft dir oder deinen Kindern oder auch nur deinem Vieh 
eine Wunde heilt, einen Schmerz vertreibt, oder gar das Leben 
rettet, bezahlt die Mühe und den Schaden reichlich, den tausend 
andere verursachen. Aber wer stellt den Menschen zufrieden? 
Wenn die Natur nicht wäre, wie sie ist, wenn wir Baldrian, 
Ehrenpreis und Augentrost und alle Pflanzen in Feld und Wald, 
die uns in gesunden und kranken Tagen zu mancherlei Zwecken 
nützlich und nöthig sind, selber ansäen, warten und pflegen müssten, 
wie würden wir alsdann erst klagen über des vielbedürftigen Le¬ 
bens Mühe und Sorgen! 
49. Die Hausmutter. 
Im Wasser stellt sich uns das Bild einer guten Hausmutter 
dar. Ohne dasselbe würde gar bald die ganze Oberfläche der 
Erde zu einer Einöde werden, gleich den afrikanischen Wüsten 
in der dürren Zeit des Jahres; ohne Wasser würden alle Ge¬ 
wächse verdorren, alle Thiere dahinsterben. — Aber glei.ch einer 
sorgsamen Mutter, die ohne Aufhören in allen Räumen ihres 
Hauses herumwandelt, bald hinab zu dem Keller, bald zum Spei¬ 
cher des Oberbodens steigt, um alle die Ihrigen mit dem zu ver¬ 
sehen, was ihnen noth thut, strömt das Wasser der Erde in den 
Flüssen und Bächen hinab zu dem Meere. Von da steigt es nach 
kurzem Verweilen als Dampf hinauf in die Luft, träufelt als Thau, 
ergiesst sich als Regen über das durstende Land, sammelt sich 
auf dem kahlen Gebirge oder auf dem waldigen Hügel zum Quell 
oder Bach und rinnt, indem es seine nährenden Gaben rings um 
her vertheilt, von Neuem hinab in die Tiefe. Das Wasser folgt 
dem Bergmann nach in seine Gruben und steigt auf kahle Ber¬ 
geshöhen. Ebenso wie die Luft in’s Wasser eindringt, so drängt 
sich das Wasser in luftiger Gestalt in die Atmosphäre ein und
	        
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