Full text: Die Vaterlands- und Weltkunde (Theil 2)

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1. Morgengebet. 
Gelobet seist du, Gott der Macht, 
Gelobt sei deine Treue, 
Dass ich nach einer sanften Nacht, 
Mich dieses Tages freue! 
Lass deinen Segen auf mir ruhn, 
Mich deine Wege wallen, 
Und lehre du mich selber thun 
Nach deinem Wohlgefallen! 
Nimm meines Lebens gnädig wahr! 
Auf dich hofft meine Seele; 
Sei mir ein Retter in Gefahr, 
Ein Vater, wenn ich fehle! 
Gieb mir ein Herz voll Zuversicht, 
Erfüllt mit Lieb und Ruhe, 
Ein weises Herz, das seine Pflicht 
Erkenn’ und willig thue; 
Dass ich als ein getreuer Knecht 
Nach deinem Reiche strebe, 
Gottselig, züchtig und gerecht 
Durch deine Gnade lebe; 
Dass ich, dem Nächsten beizustehn, 
Nie Müh’ und Arbeit scheue, 
Mich gern an And’rer Wohl ergehn 
Und ihrer Tugend freue; 
Dass ich das Glück der Lebenszeit 
In deiner Eurcht geniesse, 
Und meinen Lauf mit Freudigkeit,' 
Wann du gebeutst, beschließe! 
(Christian Furcht egott Geliert.) 
2. Tischgebete. 
(Vor dem Essen.) 
Speis1 uns, o Gott, deine Kinder! 
Tröste die betrübten Sünder! 
Sprich den Segen zu den Gaben, 
Die wir jetzo vor uns haben, 
Dass sie uns zu diesem Leben 
Stärke, Kraft und Nahrung geben, 
Bis wir endlich mit den Frommen 
Zu der Himmelsmahlzeit kommen! 
(Johann Heermann) 
(Rach dem Essen.) 
Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich, 
Und seine Güte währet ewiglich! 
Der als ein barmherziger Gott 
Uns dürftige Kreaturen gespeiset hat! 
Wir bringen dir mit Innigkeit 
Lob und Preis, o Vater in Ewigkeit, 
Durch Jesum Christum, deinen Sohn, 
Unsern Mittler auf deinem Thron. 
Der helf uns allesammt zugleich 
Zu Erben in seines Vaters Reich! 
Zu Ehren seinem heiligen Namen! 
Dess sprechenwir fröhlich: Amen! Amen! 
(Kach Jlichael Weiss.) 
3. Abendgebet. 
Für alle Güte sei gepreist, 
Gott Vater, Sohn und heil’ger Geist! 
Ihr’r bin ich zu geringe. 
Vernimm den Dank und Lobgesang, 
Den ich dir kindlich bringe! 
Du nahmst dich meiner herzlich an, 
Hast Grosses heut’ an mir gethan, 
Mir mein Gebet gewähret, 
Hast väterlich mein Haus und mich 
Beschützet und genähret. 
Herr, was ich bin, ist dein Geschenk, 
Der Geist, mit deip ich dein gedenk, 
Ein ruhiges Gemüthe; 
Was ich vermag bis diesen Tag, 
Ist Alles deine Güte. 
Sei auch nach deiner Lieb’ und Macht, 
Mein Schutz und Schirm in dieser Nacht! 
Vergieb mir meine Sünden! 
Und kommt mein Tod, Herr Zebaoth. 
So lass mich Gnade finden! 
(Christian Fürchtegott Geliert.)
	        
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