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Pflanzoehen aut den Acker gesetæzt. Sobald der Tabak seine Blũten- 
kxnospen entwickelt hat, wird er geköpft, d. h. letztere werden 
abgebrochen, damit sich die Blätter um so reichlicher entwickeln 
Lönnen. Wenn die Blätter anfangen, sich hellgelb zu färben, s0 
beginnt die Ernte, welohe gewöhnlich in den Anfang des Septembers 
fallt und nieht auf einmal, sondern nach und nach vorgenommen 
wird, weil nicht alle Blätter zugleich reifen. Diese werden sortiert 
und getrocknet, indem man sie auf dünne Faden oder dünno 
Holzachen zieht und an einem luftigen Orte aufhängt. Vor dem 
Lufziehen auf Fäden läbt man sie in nieht zu dicken Schichten 
einige Tage liegen, damit sie etwas sohwitzen und welken. Viele 
Tabaxbauer unterwerfen sie aber auch einer völligen Gärung. Die 
Blatter werden zu diesem Zwecke an einem regnerischen Tage, 
Vo sie aus der Luft Peuchtigkeit in sich aufgenommen haben, in 
Haufen von 212-3 Meter Hõhe aufeinander gepackt. Hior erhitzen 
sie sich, worauf sie auseinander gelegt und getrocknet werden. 80 
sind sie zur Versendung und Pabrikation fertig. 
In den Fabriken werden die Blätter geschnitten oder mittels 
der Spinnmũhlen in Rollen gesponnen oder zu Zigarren oder endlich 
zu Sohnupftabak verarbeitet. Die Zigarren rollt man aus feuehten 
Tabaksblãttern mit den Händen zusammen. LVin geschickter 
Arbeiter kann in einem Tage bis zu 2000 Stüok herstellen. Den 
Schnupftabak verfertigt man aus Blättern, welohe mit Brũhen 
gebeizt und unter verschiedenen Verfahrungsweisen einer Gärung 
uterworfen worden sind. Die Brühen haben den Zweck, den 
Geruch des Tabaks zu schärfen und ihm fremde Riechstoffe bei- 
mischen. Ihre Hauptbestandteile sind Salmiak und gereinigte 
Pottasche, wozu auch Rosenholzòöl, Vanille, Veilchenwurzeln, bittere 
Mandeln u. dergl. kommen können. 
Wer das Tabakrauchen nicht erlernt, legt sich damit ein Spar- 
bueh an. Wie groß, meinst du, ist das Kapital, das dis Raucher 
iner Stadt. einer Provinz oder eines Landes in die Luft blasen? 
Theodor Krausbauer. 
141. In einer Eisengießerei und Maschinenfabrik. 
An der Uhr der großen Maschinenfabrik waren die Zeiger lang⸗ 
sam auf halb zwölf vorgerückt. Die Dampfmaschinen keuchten, die 
Schornsteine spien dunkeln Qualm aus; es war ein Bild regen, ge— 
schäftigen Lebens, das sich dem Knaben bot, der eben die Straße 
herabgekommen war und durch das Gitter blickte. In der Hand hielt 
den für den Vater bestimmten Suppentopf, der mit einem wollenen 
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