Full text: Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen

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leben dem ganzen Körper eine abwechselnde Gestalt und 
einen Rcitz, der ihn schon vor allen übrigen Thieren aus. 
jeichnet. 
Auch an den Händen hat der Mensch einen großen 
Vorzug, vor den Thieren. Durch die Hand können wir 
uns von den Formen der Dinge Begriffe machen. Sie 
schmiegt sich um alles, bequemt sich nach jeder Flache, 
und bietet fremden Körpern eine beträchtliche Oberfläche 
dar, durch deren vielseitige Berührung wir richtige Begriffe 
von ihren Formen erhalten. Zwar erkennt auch das Auge 
Umriffe und Formen, aber cs betrugt sich weit öfter als 
die Hand. — Mir bewundern den Rüßel des Elephanten, 
die starken Klauen des Lämmergeiers, erstaunen über den 
Dan des Bibers, aber unsre Hand leistet unendlich mehr, 
und in ihr allein sind alle jene trefflichen Werkzeuge ver¬ 
einigt, welche diese und andere Thiere zu ihrem Schutze, 
ihrer Nahrung und ihrer Erhaltung euipfangcn haben. 
Sie ersetzt alle Waffen, die andere Geschöpfe besitzen, 
und verfertigt noch bessere. 
Der Mensch kann unter allen Himmelsstrichen leben, 
welches bei keinem einzigen Thiere der Fall ist. Deßwegen 
ist er auch im Stande, den Frost der kalten, und die 
Hitze der warmen Zone, die reine Luft der Gebirge, und 
die dickere Atmosphäre der Thäler, die Feuchtigkeit der 
Küsten, wie die Trockenheit wasserarmer Länder, Mangel 
und Ueberflnß wie Lasten und Entbehrung aller Art zu 
ertragen. Wer sollte nicht mit Dank und Rührung zu 
Dem aufblicken, der den feinsten knnstreichsien Bau mit 
der größten Dauerhaftigkeit so weise verband! 
Wie groß, wie erhaben ist der Mensch durch seine 
Sprache! vermittelst einer künstlichen Reihe von Tönen, 
durch wenige Schriftzeichen, die er aufs mannichfaltigste 
versetzt, malt er die Auftritte, die tausend Jahre vor, 
und tausend Meilen von ihm sich ereignet haben, ge¬
	        
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