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leben dem ganzen Körper eine abwechselnde Gestalt und
einen Rcitz, der ihn schon vor allen übrigen Thieren aus.
jeichnet.
Auch an den Händen hat der Mensch einen großen
Vorzug, vor den Thieren. Durch die Hand können wir
uns von den Formen der Dinge Begriffe machen. Sie
schmiegt sich um alles, bequemt sich nach jeder Flache,
und bietet fremden Körpern eine beträchtliche Oberfläche
dar, durch deren vielseitige Berührung wir richtige Begriffe
von ihren Formen erhalten. Zwar erkennt auch das Auge
Umriffe und Formen, aber cs betrugt sich weit öfter als
die Hand. — Mir bewundern den Rüßel des Elephanten,
die starken Klauen des Lämmergeiers, erstaunen über den
Dan des Bibers, aber unsre Hand leistet unendlich mehr,
und in ihr allein sind alle jene trefflichen Werkzeuge ver¬
einigt, welche diese und andere Thiere zu ihrem Schutze,
ihrer Nahrung und ihrer Erhaltung euipfangcn haben.
Sie ersetzt alle Waffen, die andere Geschöpfe besitzen,
und verfertigt noch bessere.
Der Mensch kann unter allen Himmelsstrichen leben,
welches bei keinem einzigen Thiere der Fall ist. Deßwegen
ist er auch im Stande, den Frost der kalten, und die
Hitze der warmen Zone, die reine Luft der Gebirge, und
die dickere Atmosphäre der Thäler, die Feuchtigkeit der
Küsten, wie die Trockenheit wasserarmer Länder, Mangel
und Ueberflnß wie Lasten und Entbehrung aller Art zu
ertragen. Wer sollte nicht mit Dank und Rührung zu
Dem aufblicken, der den feinsten knnstreichsien Bau mit
der größten Dauerhaftigkeit so weise verband!
Wie groß, wie erhaben ist der Mensch durch seine
Sprache! vermittelst einer künstlichen Reihe von Tönen,
durch wenige Schriftzeichen, die er aufs mannichfaltigste
versetzt, malt er die Auftritte, die tausend Jahre vor,
und tausend Meilen von ihm sich ereignet haben, ge¬