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dass sie 500 Jahre leben könne. Aber wenn wir uns nun
vorstellen, dass sie in dieser langen Zeit nur 50mal Früchte
trage und jedesmal in ihren weit verbreiteten Aesten und
Zweigen nur 500 Eicheln, so liefert sie doch 25,000, wovon
jede die Anlage hat, wieder ein solcher Baum zu werden.
Gesetzt, dass dieses geschehe, und es geschehe bei jeder von
diesen wieder, so hatte sich die einzige Eiche in der zweiten
Abstammung schon zu einem Walde von 625 Millionen
Bäumen vermehrt. Wie viel aber eine Million oder 1000
mal 1000 sei, glaubt man zu wissen, und doch erkennt es
nicht jeder. Denn wenn ihr ein ganzes Jahr lang vom
1. Januar bis zum 31. Dezember alle Tage 1000 Striche
an eine große Wand schreibt, so habt ihr am Ende des Jah¬
res noch keine Million, sondern erst 365,000 Striche, und das
zweite Jahr noch keine Million, sondern erst 730,000 Striche,
und erst am 26. September des dritten Jahres würdet ihr
zu Ende kommen. Aber unser Eichenwald hatte 625 solcher
Millionen, und so wäre es bet jeder andern Art von Pflan¬
zen nach Verhältniss in noch viel kürzerer Zeit ohne an die
zahlreiche Vermehrung durch Augen, Wurzclsprossen und
Knollen zu gedenken. Wenn man sich also einmal über
diese große Kraft in der Natur gewundert hat, so har man
sich über den Reichthum an Pflanzen aller Art nicht mehr
zu verwundern. Obgleich viele 1000 Kerne und Körnlein
alle Jahre von Menschen und Thieren verbraucht werden,
viel tausend im Boden ersticken, oder im Aufkeimen durch
ungünstige Witterung und andere Zufälle wieder zu Grunde
gehen, so bleibt doch Jahr aus Jahr ein ein freudiger und
unzerstörbarer Ueberfluss vorhanden. Auf der ganzen weiten
Erbe fehlt es nirgends an Gejäme, überall nur an Platz
und Raum.
139. Fortsetzung von den Pflanzen.
3. Aber wenn jeder reife Kern, der sich von seiner
Mutterpflanze ablöset, unter ihr zur Erde siele und liegen
bliebe, alle lägen auf einander, keiner könnte gedeihen, und
wo vorher keine Pflanze war, käme doch keine hin. Das hat
der liebe Gott vor uns bedacht, und nicht auf unsern guten
Rath gewartet. Denn einige Kerne, wenn sie reif sind,
fliegen selbst durch eine verborgene Kraft weit aus einander,
die meisten sind klein und leicht, und werden durch jede Be¬
wegung der Luft davon getragen, manche sind noch mit klei¬
nen Federlein besetzt, wie der Löwenzahn, Kinder blasen sie
zum Vergnügen aus einander, und thun damit der Natur
auch einen kleinen Dienst, ohne es zu wissen, andere gehen