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Kopfweh davon, mancher wird ohnmächtig, und die meisten
Thiere entfernen sich; kein Hund kann ihn ertragen. —
Der Hase weiß den Hunden durch listige Wendungen
und Quersprünge zu entgehen, oder drückt sich au den Bc-
den, wenn ein anderer Hase aufgescheucht wird, um den
Hund glauben zu machen, dieser sei der verfolgte. — Der
Ochse behält seinen Feind immer im Angesichte, um ihn mit
seinen Hörnern zu fassen; das Pferd hingegen kehrt ihm die
Hinterfüße zu, sieht unterwärts durch die Leine, und streckt
ihn durch den Hufschlag zu Boden. Die größeru Affen¬
arten vertheidigen sich mit Knütteln und Steinen, der
Elephant mit dem Rüssel. — Die Spinne zieht, wenn
sie in der Gewalt der Menschen ist und nicht mehr entrin¬
nen kann, die Füße an sich, und bleibt stundenlang so lie¬
gen, um todt zu scheinen. — Manche Raupen entfliehen
vermittelst eines Fadens, an welchem sie sich plötzlich herab¬
lassen, wenn sie einen Feind nahe sehen, andere geben bei
der geringsten Berührung einen ekelhaften Saft von sich,
oder rollen sich wie Kügelchen zusammen, um todt zu schei¬
nen. Zuweilen, wo eins allein sich nicht mehr retten kann,
helfen seine Kameraden, wie es die Bienen und Wespen
machen. — Einige Thiere, welche im Wasser leben, machen
das Wasser trübe, und entziehen sich so den Verfolgungen
ihrer-Feinde. Der Tintenfisch oder Vlackfisch spritzt
eine große Menge tintenahnlicher Materie um sich, und
entflieht in dem dadurch trübe gemachten Wasser. — Der
Zitteraal giebt denen, welche ihn angreifen, einen so be¬
täubenden elektrischen Schlag, dass ihr Arm wie ge¬
lähmt wird.
So vertheidigt sich nicht nur jedes Thier auf seine ei¬
genthümliche Weise, sondern es zeigt dabei auch so viel List,
man mochte sagen Ueberlegung, dass man zur Bewunderung
des Schöpfers sich durchdrungen fühlt, der diese Triebe den
Thieren mittheilte.
Nach Haab.
189. Ahendlied.
Auch dieser Tag ist wieder hin; mit Freud’ und dank¬
erfülltem Sinn bringt dir, der stets uns Vater war, das Ilers:
ein Äbendopfer dar.
Du Gott voll Liebe, voll Geduld, wie gross war deine
Vaterhuld! Du gabst, wie gestern, so auch heut’, was Sinn
und Herz erlabt und freut.
Drum lass’ uns ewig dir vertrau’n, und unser Glück
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