146 
sind diese holzigen Stücke nicht die besten, sondern die glänzend brau¬ 
nen, wie Harz schimmernden. Am wenigsten gut sind die wie Erde zer¬ 
fallenden, welche erst naß gemacht, in Formen gedrückt und getrocknet 
werden müssen, um bequemer benutzt werden zu können. Merkwürdig 
ist, daß in Gegenden, wo starke Braunkohlcnlager sind, meistens auch 
mineralische Waffer gefunden werden, z. V. in Hessen und Nasiau. Uni 
sehr heftiges Feuer zu erzeugen, fehlt es den meisten Braunkohlen an 
Brennkraft, auch gilt ihr Geruch noch für widerlicher als der der Stein¬ 
kohlen, deßwegen werden sie auch minder weit verführt, vielmehr meistens 
nur in der nächsten Umgebung verbraucht. 
Ähnlich verhalt es sich mit dem Torf, wenigstens in den Gegen¬ 
den, wo es nicht gänzlich an Holze fehlt. In Holland freilich, wo man 
von keinem anderen Feuerungsmittel weiß, wird der Torf zu Schiffe oft 
weit versendet. Er ist unter den genannten Brennstoffen der einzige, der 
sich immer noch fort erzeugt, und den man geradezu zu dem Pflanzen¬ 
reiche rechnen könnte; denn er besteht aus einem dichten Filze von 
Wurzeln, der mit erdigen Theilen vermischt ist. Diese Wurzeln erzeugen 
sich in Mooren (Sümpfen) mit solcher Schnelligkeit, daß man nach 
10 bis 12 Jahren eine ausgestochene Torfwiese aufs neue benutzen kann. 
Dadurch wird die Torfgräberei an manchen Orten sehr einträglich. Die 
Arbeit in den Abzugsgräben, wie in den Torflagern selbst ist zwar sehr 
beschwerlich, da die Leute im Waffer oder Sumpf stehen müssen, allein 
sie dauert auch nur die wärmsten Monate des Jahres hindurch. Die aus¬ 
gestochenen Plaiten müssen auf Hausen gesetzt und getrocknet werden. Die 
weniger feste Masse muß man sogar vorher gleich Lehm in Formen 
drücken. Merkwürdig ist dabei, daß die besten Stücke am meisten zusam¬ 
menschrumpfen, so daß also nicht die größesten, sondern die kleinsten Torf¬ 
platten am meisten Hitze geben. 
Bon den übrigen brennbaren Mineralien ist der Schwefel am be¬ 
kanntesten. Seine Farbe hat zu dem Ausdrucke schwefelgelb Veranlassung 
gegeben. Das läßt sich an Schwefelhölzchen sehen, sowie auch, daß er 
beim Entzünden eine bläuliche Flamme gibt. Dabei entwickelt sich eine 
Luft, welche uns am Athmen hindert und zum Husten nöthigt. Auch 
der Geruch ist unangenehm. Durch Schwefeldampf werden wollene Klei¬ 
der gereinigt, aber auch Thiere, z. B. Bienen und Wespen, getödtet. Selbst 
Menschen können darin ersticken. Da aber das Feuer die nämliche Luft 
zum Brennen bedarf, wie der Mensch zum Athmen, so läßt sich auch eine 
helle Flamme durch Schwefeldampf löschen. Brennt es in einem Schorn¬ 
steine, so kann man durch eine darunter gesetzte Kohlpfanne mit Schwefel 
den Brand ersticken. Auch die Eigenschaft des Schwefels, daß er langsam 
aber sicher fortbrennt, hat man benutzt, indem man durch Schwefelfäden 
Pulverminen anzündet und doch Zeit behält, sich zu retten. So geschieht 
es in Steinbrüchen und Bergwerken. Der Schwefel wird meistens aus der 
Erde gegraben, besonders häufig im sächsischen Erzgebirg. Sonst sammelt 
man ihn auch atls manchen Quellen, wo er sich am Rande ansetzt. Solche 
Wasser werden gemeiniglich als Gesundbrunnen gebraucht. 
103. Die Metalle. 
Jedermann kennt die Metalle; wenn es aber darauf ankommt, 
zu sagen, woran er sie erkenne, so werden die Meisten die Antwort
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.